Die beiden Ständeratssitze des Kantons Luzern werden traditionsgemäss von der FDP und der CVP gehalten. Konrad Graber von der CVP dürfte die Wiederwahl problemlos schaffen, wenn auch vielleicht nicht im ersten Umgang. Graber sitzt fest im Sattel, und immer wieder werden ihm auch noch höhere Weihen in Aussicht gestellt.
Spannend wird die Wahl aber trotzdem, weil FDP-Ständerat Georges Theiler nach vier Jahren im Stöckli nicht mehr antritt. Zuvor sass Theiler seit 1995 im Nationalrat.
Nun sehen auch andere Parteien ihre Chance gekommen – zumal die FDP eher überraschend den jungen Seetaler Kantonsrat Damian Müller nominiert hat. Parteipräsident Peter Schilliger hätte als amtierender Nationalrat wohl durchaus intakte Wahlchancen gehabt, fiel aber der parteiinternen Nomination zum Opfer.
Zweiter Wahlgang entscheidend
Gespannt darf man nun auf das Resultat von Damian Müller im ersten Wahlgang sein. Fällt dieses unerwartet schlecht aus, so könnte die FDP wohl nochmals auf ihre Nomination zurückkommen und für den zweiten Wahlgang das Pferd wechseln.
Als zweite Partei hat die SP ihre Nationalrätin Prisca Birrer-Heimo ins Rennen geschickt. Ihre Wahl ist zwar eher unwahrscheinlich, dennoch dürfte es interessant sein zu sehen, wie viele Stimmen sie holt. Als Präsidentin der Stiftung für Konsumentenschutz ist sie auch national bekannt.
Grünliberale, Grüne und SVP treten ebenfalls an
Bei den Grünliberalen nutzt Nationalrat Roland Fischer die Chance, sich mit einer Ständeratskandidatur zusätzliche Aufmerksamkeit zu sichern.
Auch die Luzerner Grünen treten bei den Ständeratswahlen an: Sie setzen auf den amtierenden Nationalrat Louis Schelbert.
Mitreden will auch die SVP. Sie hat die amtierende Nationalrätin Yvette Estermann als Ständeratskandidatin nominiert. Estermann sitzt seit 2007 für die Luzerner SVP in der grossen Kammer.
Kurz vor Eingabeschluss kam noch eine siebte Kandidatur hinzu: Rudolf Schweizer, 52-jähriger Carrosseriespengler und Werkleiter aus Malters, kandidiert auf der Liste «Parteilose Schweizer».
Die Kandidaten
Konrad Graber, CVP
Der 57-Jährige hat unter anderem als Präsident der Kommission für Wirtschaft und Abgaben Bekanntheit erlangt. Zudem ist der Wirtschaftsprüfer als Verwaltungsratspräsident des Milchverarbeiters Emmi auch auf den Wirtschaftsseiten präsent. Graber wohnt in Kriens.
Prisca Birrer-Heimo, SP
Die 56-Jährige war lange Jahre Gemeinderätin (Exekutive) ihres Wohnorts Rothenburg und auch Kantonsrätin. Seit 2010 sitzt sie im Nationalrat und macht sich dort – als Präsidentin der Stiftung für Konsumentenschutz – unter anderem für Konsumentenanliegen stark.
Damian Müller, FDP
Der gerade 31 Jahre alte Müller hat eine steile politische Karriere hinter sich. Erst vor vier Jahren wurde der Hitzkircher in den Kantonsrat gewählt; im Frühling schaffte er die Wiederwahl mit einem Glanzresultat. Beruflich leitet er den Aussendienst-Verkauf einer grossen Lebensmittelfirma.
Roland Fischer, GLP
Der Luzerner GLP-Nationalrat Roland Fischer wurde von seiner Partei einstimmig als Ständeratskandidat nominiert. Der 49-jährige Ökonom wurde vor vier Jahren als erster grünliberaler Luzerner in den Nationalrat gewählt.
Louis Schelbert, Grüne
Der 63-jährige Louis Schelbert sitzt seit 2006 für die Grünen im Nationalrat. Der Gewerkschafter ist Mitglied der Kommission für Wirtschaft und Abgaben.
Yvette Estermann, SVP
Yvette Estermann ist seit 2007 Mitglied des Nationalrats. Sie sitzt in der Geschäftsprüfungskommission und in der aussenpolitischen Kommission.
Rudolf Schweizer
Der 52-jährige Carrosseriespengler aus Malters kandidiert als Parteiloser.