Seit 2003 sitzt Gabi Huber als Vertreterin des Kantons Uri im Nationalrat. Sie tritt bei den Wahlen vom Herbst nicht mehr an. Mit ihrem Verzicht verliert nicht nur die FDP eine profilierte Politikerin. Als Fraktionschefin im Bundeshaus stand die Urnerin immer wieder auch im nationalen Rampenlicht.
100 Jahre alte Tradition endet
Mit dem Rücktritt von Gabi Huber geht auch eine lange Tradition zu Ende: Die Urner FDP verzichtet nämlich auf den Sitz im Nationalrat, den sie seit über 100 Jahren innehatte.
Die FDP will dafür den zweiten Sitz im Ständerat holen; sie hat Regierungsrat Josef Dittli nominiert. Der bisherige Ständerat Markus Stadler (parteilos/GLP-Fraktion) verzichtet, CVP-Ständerat Isidor Baumann tritt wieder an.
Kampfwahl um einzigen Nationalratssitz
Um den frei werdenden Sitz im Nationalrat bewerben sich CVP, SVP und das Rot-Grüne Bündnis. Die CVP hat die Andermatter Landrätin Frieda Steffen nominiert.
Die SVP schickt ihren Regierungsrat ins Rennen, Sicherheitsdirektor Beat Arnold. Er war 2010 als erstes SVP-Mitglied in die Urner Regierung gewählt worden. Die grüne ehemalige Landratspräsidentin Annalise Russi tritt für die Urner Linke an.
Zweite Gotthard-Röhre im Zentrum
Ein zentrales Thema im Wahlkampf dürfte die Haltung zu einer zweiten Röhre für den Gotthard-Strassentunnel sein. Während SVP-Nationalratskandidat Arnold ein klarer Befürworter ist, hat CVP-Kandidatin Frieda Steffen erst in jüngster Zeit Farbe bekannt: Auch sie befürwortet eine zweite Röhre. Explizit als Tunnelgegnerin tritt die Grüne Annalise Russi im Wahlkampf auf.
Beat Arnold, SVP
Der Urner Sicherheitsdirektor will für die SVP in den Nationalrat.
Frieda Steffen, CVP
Die Hauswirtschaftslehrerin führt mit ihrer Familie einen Landwirtschaftsbetrieb.
Annalise Russi, Grüne
Die frühere Landrätin kandidiert ausdrücklich als Gegnerin einer zweiten Gotthardröhre.