Daniel Jositsch hat mit seinem Sieg im ersten Wahlgang der Zürcher Ständeratswahlen alle überrascht - auch sich selbst.
Nun geht das Rennen um den zweiten Sitz im Ständerat los: Welche Kandidaten sind noch dabei, wer wirft das Handtuch und welche Parteien unterstützen welchen Kandidaten? Die wichtigsten Fragen und Antworten zur zweiten Runde im Zürcher Ständerats-wahlkampf:
Das neue Kandidatenfeld (soweit bekannt)
- Sicher antreten wird Ruedi Noser, Kandidat der FDP und Zweitplatzierter im ersten Wahlgang.
- Auch die SVP wird laut Aussage von Parteipräsident Alfred Heer wieder antreten. Anlass für einen Rückzug oder einen Kandidatenwechsel gebe es keinen, sagte er gegenüber dem «Regionaljournal». Hans-Ueli Vogt, der Drittplatzierte dürfte deshalb auch im zweiten Wahlgang dabei sein.
- Die Grünen wollen sich an der Parteiversammlung am Montagabend entscheiden. Ihr Kandidat Bastien Girod schaffte im ersten Wahlgang den vierten Platz - noch vor dem GLP-Kandidaten Martin Bäumle. Ohne Girod hätte die linke Wählerschaft keine Auswahl mehr, andererseits besteht das Risiko, dass er nur den FDP-Kandidaten schwächt und so dem SVP-Mann Hans-Ueli Vogt die Wahl ermöglicht. Ein Rückzug ist trotzdem äusserst unwahrscheinlich.
- Noch nicht entschieden hat sich die CVP. Ihre Kandidatin, Barbara-Schmid Federer, dürfte es aber höchstens noch einmal versuchen, wenn die Grünen nicht mehr antreten.
- Sicher nicht mehr dabei sind Martin Bäumle von der GLP und Maja Ingold von der EVP. Beide Parteien haben noch nicht entschieden, welchen Kandidaten sie im zweiten Wahlgang unterstützen.
Die Chancen im zweiten Wahlgang
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Für die Bürgerlichen steht viel auf dem Spiel, es ist denkbar, dass sich die beiden Kandidaten der FDP und der SVP gegenseitig so viele Stimmen wegnehmen, dass der Sitz an die Grünen geht. Der FDP wäre es deshalb am liebsten wenn sich die SVP zurückziehen, und ihren Kandidaten Ruedi Noser unterstützen würde. Danach sieht es jedoch nicht aus - SVP-Parteipräsident Alfred Heer hat klar gemacht, dass ein Rückzug als wählerstärkste Partei nicht in Frage kommt.
Hinter den Kulissen laufen die Gespräche, am Dienstagabend wollen die Parteien über das weitere Vorgehen entscheiden. Der zweite Wahlgang findet am 22. November statt.