Im Rahmen der Energiestrategie 2050 will der Bundesrat die Energieversorgung der Schweiz komplett umbauen. Weniger CO2-Ausstoss, mehr erneuerbare Energieträger lautet die Devise. Langfristig gehört auch der Ausstieg aus der Atomenergie dazu. Aktuell debattieren die Räte die Vorlage in der Herbstsession.
Was halten die Wählerinnen und Wähler von den Plänen in Bundesbern? Das wollte das Forschungsinstitut gfs.bern wissen und hat ihnen im Rahmen dieses SRG-Wahlbarometers vier Aussagen zur Energiepolitik vorgelegt.
Die Resultate zeigen: Die Meinungen sind gemacht. Nur etwa jeder Zwanzigste wollte sich nicht äussern. Doch das Thema ist hochpolitisch – die Haltungen variieren stark je nach Parteibindung.
«Die Schweiz soll langfristig ohne Atomstrom auskommen»
Dieser Aussage stimmen mehr als zwei Drittel der Befragten zu. Ein Viertel ist mit dem Atomausstieg jedoch nicht einverstanden. Am knappsten sagen die SVP-Wähler Ja zum Atomausstieg – hier beträgt die Zustimmung 52 Prozent. Der Ausstieg ist jedoch praktisch unangefochten unter den Anhängern der Grünen, SP, GLP und CVP (jeweils über 80 Prozent Zustimmung). Übertrumpft werden sie jedoch von den Wählern ohne Parteipräferenz: Hier beträgt die Zustimmung ganze 95 Prozent.
«Die Laufzeit der Atomkraftwerke soll beschränkt werden»
Auch die Laufzeitbeschränkung findet eine grosse Zustimmung: Rund zwei Drittel sagen Ja, ein Viertel ist dagegen. Wieder sind es die SVP-Wähler, die sich gegen die Beschränkung wehren: Nur 47 Prozent von ihnen stimmen zu. Bei den BDP-Wählern sind es schon 54 Prozent. Die grösste Zustimmung zur Laufzeitbeschränkung mit genau 90 Prozent findet sich – wenig überraschend – bei den Grünen.
«Die Energiewende schafft Jobs in zukunftsträchtigen Branchen»
Genau 70 Prozent aller Befragten pflichten der Aussage bei, ein Fünftel ist nicht einverstanden. Skeptisch zeigen sich wiederum SVP- und BDP-Anhänger – allerdings ist auch bei diesen Parteien jeweils gut die Hälfte mit der Aussage einverstanden.
«Die Verteuerung ist nicht tragbar für die Schweizer Wirtschaft»
Genau die Hälfte aller Befragten lehnt diese Aussage ab und 43 Prozent stimmen zu. Damit ist die kritische Haltung hier am grössten, doch letztlich stützt auch dieses Resultat die Energiestrategie 2050. Die Zustimmung zur Aussage ist bei den rechts positionierten Wählern der BDP, FDP und SVP sowie bei den Wählern ohne Parteipräferenz am grössten (Zustimmung zwischen 51 und 57 Prozent).