Die Zahlen: Die Unternehmen in der Schweiz haben 2015 über 15 Milliarden Franken in Forschung und Entwicklung investiert. Gegenüber dem Jahr 2012, als die Forschungsausgaben letztmals untersucht wurden, ist das ein Anstieg um zehn Prozent.
Die Konkurrenz: Die Schweizer Unternehmen müssen den internationalen Vergleich nicht scheuen, erklärt Georges-Simon Ulrich, der Direktor des Bundesamtes für Statistik: «Nur Israel, Südkorea und Japan geben [gemessen am Bruttoinlandprodukt] mehr Geld für Forschung und Entwicklung aus. Das ist ein hervorragendes Ergebnis.»
Pharmas traditionell vorne: Je nach Branche gibt es in der Schweiz aber grosse Unterschiede: «35 Prozent der Ausgaben werden in der Pharmabranche getätigt. Das ist nicht neu, und auch historisch bedingt», so Ulrich vom BfS. Denn für die Entwicklung von Medikamenten braucht es besonders viel Forschungsarbeit. Aber auch andere Branchen haben ihre Investitionen spürbar gesteigert, so etwa der Informations- und Kommunikationstechnologie-Bereich und die Chemie-Branche.
Lebendiger Forschungsplatz: Dass die Schweizer Unternehmen insgesamt so viel in die Forschung investieren, freut auch Rudolf Minsch, den Chefökonomen des Wirtschaftsdachverbandes Economiesuisse: «Der Forschungsplatz Schweiz lebt. Trotz der wirtschaftlichen Turbulenzen der letzten Jahre. Das ist sehr wichtig für die Zukunftsfähigkeit der Schweizer Wirtschaft und unseren Wohlstand.»
Kleiner Wermutstropfen: Für das Wachstum bei den Forschungs- und Entwicklungsausgaben sind vor allem mittlere und grosse Unternehmen verantwortlich, so Minsch. So hätten die kleinen Unternehmen bis 50 Mitarbeiter ihre Forschungs- und Entwicklungsarbeit deutlich reduziert im Vergleich zur letzten Erhebung 2012. Das sei wohl der Frankenstärke und den letzten wirschaftlichen Schwierigkeiten geschuldet, so Minsch.