In regelmässigen Abständen werden in der Schweiz Initiativen lanciert, welche die Zuwanderung restriktiver handhaben wollen. In solchen Debatten tritt oft in den Hintergrund, dass viele Ausländer auch einen wichtigen Beitrag zum Wohlstand der Schweiz leisten – etwa, indem sie als Firmengründer Jobs schaffen.
Zahlen, die der Wirtschaftsinformationsdienst Bisnode D&B exklusiv für das Wirtschaftsmagazin «ECO» berechnet hat, zeigen: Der Anteil der Ausländer an den Firmengründern in der Schweiz ist seit dem Jahr 2000 stark angestiegen: von 22 auf 40 Prozent in diesem Jahr. Damit werden 4 von 10 Unternehmen von Nicht-Schweizern gegründet. Der Anteil aller hierzulande wohnhaften Ausländer ist in der gleichen Zeitspanne deutlich weniger stark angewachsen: von 20 auf 23 Prozent.
Beat Schillig vom St. Galler Institut für Jungunternehmen IFJ sieht mehrere Gründe für diese Entwicklung: «Zum einen haben während der Euro-Krise viele Unternehmer aus dem Ausland in der Schweiz Niederlassungen gegründet. Zum anderen ist der Arbeitsmarkt ein Grund: Die Schweiz hat wenige Arbeitslose, in den Nachbarländern ist die Arbeitslosigkeit hoch – entsprechend haben wir eine Einwanderung.»
Ausländer gründen 75 % der Hightech-Start-ups
Migranten zeigten zudem grundsätzlich eine höhere Bereitschaft, eine Firmengründung zu wagen. Das belegten mehrere Untersuchungen, so Schillig. «Und zum letzten haben wir an den Hochschulen einen extremen Start-up-Boom beobachtet, vor allem im Hightech-Umfeld: 75 Prozent Start-ups in diesem Umfeld werden von Ausländern gegründet.»
Betrachtet man die verschiedenen Nationaliäten, die in der Schweiz aktiv sind, stehen die Deutschen an erster Stelle. Waren sie im Jahr 2000 noch für 2 Prozent aller Neugründungen verantwortlich und nach Italienern und Ex-Jugoslawen auf dem dritten Platz, so gründen sie heute bereits 7 Prozent aller neuen Firmen.
Einst Initiativen von Einwanderern – heute Ruhm für die Schweiz
Dass Ausländer für wirtschaftliche Impulse sorgen, ist in der Schweiz kein neues Phänomen. So rühmt sich das Land heute mit einer Reihe von Weltfirmen, die auf die Initiative von Einwanderer-Familien zurückgehen. Solche Unternehmen, wie etwa Nestlé oder Swatch, tragen massgeblich zum Wohlstand des Landes bei.