Skandale um Zinssatz- und Kursmanipulationen, Verfahren wegen Steuerhinterziehung, Milliardenbussen: Das Geschäft mit dem grossen Geld ist für die UBS zu einem harten Pflaster geworden. Seit dem Ausbruch der Finanzkrise 2008 hat die Grossbank rund 8,8 Milliarden Franken an Bussgeldern bezahlt. Weitere Strafzahlungen drohen. Das sind die grössten Brocken:
- 28. Oktober 2014: Im Geschäftsbericht für das dritte Quartal weist die UBS weitere 1.8 Milliarden an Rückstellungen aus. Damit befinden sich nun 3,5 Milliarden in der Kasse für Rechtsstreitigkeiten. Die Grossbank sagt zwar nicht, wofür der happige Zusatzbetrag genau gedacht ist. Doch aus dem Quartalsbericht lässt sich schliessen, dass die zusätzlichen Rückstellungen für Bussen wegen der Beteiligung an der Devisenkursmanipulation gedacht sind.
- Oktober 2014: Der Grossbank droht eine Busse von 6 Milliarden Franken bei einer Verurteilung wegen Steuerhinterziehung und Geldwäscherei in Frankreich, schreibt «Le Temps» unter Berufung auf ein Papier der französischen Justiz. Die UBS bezeichnet die Summe als «völlig konstruiert und spekulativ». Ende September hinterlegte die UBS bereits eine Kaution von 1,31 Milliarden bei den französischen Behörden. Auch die Belgischen Behörden ermitteln.
- Juli 2014: Die UBS erzielt im jahrelangen Rechtsstreit mit der Staatsanwaltschaft Bochum eine Einigung. Für die Beihilfe zur Steuerhinterziehung zahlt die Grossbank eine Busse von 300 Millionen Euro. Das ist die höchste Busse für eine Schweizer Bank, die in Deutschland bislang verhängt wurde.
- Dezember 2013: Die EU verhängt gegen die bei der Manipulation des Referenzzinssatzes Libor involvierten Banken Bussen von insgesamt 1,7 Milliarden Euro. Die UBS entgeht einer Strafzahlung, weil sie den Skandal aufgedeckt hatte. Ansonsten hätte sie eine Busse von 2,5 Milliarden Euro bezahlen müssen.
- Juli 2013: Der US-Hypothekenstreit kostet die UBS 885 Millionen Dollar. Die Aufsichtsbehörde der grössten amerikanischen Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddy Mac hatte der UBS vorgeworfen, das Geldhaus habe die beiden bei Hypotheken-Geschäften in die Irre geführt.
- Dezember 2012: Die Schweizer Grossbank zahlt wegen ihrer Rolle im Libor-Skandal insgesamt 1,4 Milliarden Franken an US-, britische und Schweizer Behörden. Damit ist der Fall aber nicht abgeschlossen: In den USA sind mindestens drei Schadenersatzklagen gegen die in den Libor-Skandal involvierten Banken hängig. So hat zum Beispiel im März der US-Einlagensicherungsfonds FDIC 16 Banken wegen der Manipulation des Libors verklagt. Betroffen davon sind auch die UBS und die CS.
- Februar 2009: In einer Affäre um Beihilfe zu Steuerhinterziehungen wendet die UBS ein Strafverfahren in den USA mit der Zahlung eine Busse von 780 Millionen Dollar ab.
Unter dem Strich kann man sagen: Die UBS ist noch nicht aus dem Schneider. Und ob die neuen Rückstellungen reichen, um alle hängigen Rechtsfälle zu erledigen ist fraglich. Die Investoren scheint es indes nicht zu kümmern: Die UBS-Aktien haben am Dienstag an der Börse deutlich zugelegt.