«Ein billiger Griff in die Kassen» von US-Konzernen, so kommentiert der demokratische Senator Charles Schumer den Entscheid der EU-Kommission. Auch auf republikanischer Seite wird über die Steuerrechnung von 13 Milliarden Euro gewettert. So findet Orrin Hatch, Vorsitzender der Finanzkommission des Senats, dass die EU-Kommission unbefugt in den Kompetenzbereich der USA eingreife.
USA möchte selbst Steuern eintreiben
Bereits Tage vor dem Entscheid hatte schon das US-Schatzamt der EU-Kommission vorgeworfen, sie überschreite ihre Kompetenzen.
Der Frust in den USA über das forsche Vorgehen der EU-Kommission scheint gross. Den US-Politikern und Behörden geht es dabei auch um Steuern, die den Vereinigten Staaten dadurch entgehen. Steuern welche US-Konzerne im Ausland auf Gewinne bezahlen, können zu Steuerabzügen in der Heimat führen.
Es geht darum welche Regierung abkassiert.
Entsprechend kommentiert Apple-Chef Tim Cook den Entscheid der EU-Kommission. In einem Offenen Brief schreibt Cook: «Im Grunde geht es im Fall der Kommission nicht darum, wie viel Steuern Apple zahlt. Es geht darum, welche Regierung das Geld abkassiert.»
Gigantische Summen im Ausland
In der Tat möchten die USA, dass Konzerne die im Ausland erzielten Gewinne an den Hauptsitz in die Vereinigten Staaten überweisen. Nur so können diese auch entsprechend besteuert werden. Solange die Gewinne bei ausländischen Tochtergesellschaften liegen, kann der US-Fiskus keine Steuerrechnung dafür verschicken.
Es handelt sich dabei um beträchtliche Summen, welche US-Konzerne im Ausland horten.
Die Organisiation Citizens for Tax Justice CTJ rechnet vor, dass über 2,4 Billionen Dollar ($ 2'400'000'000'000) von US-Firmen erzielte Gewinne im Ausland lagern. Apple ist gemäss CTJ-Auflistung an der Spitze dieser Konzerne.
Top 5 - Gewinne von US-Firmen die im Ausland lagern
Konzern | Stand 2015 in Mia. |
---|---|
Apple | 200,1 |
Pfizer | 193,6 |
Microsoft | 108,3 |
General Electric | 104,0 |
IBM | 68,1 |
Quelle: Citizens for Tax Justice |