In der Schweiz hat sich die Lage am Arbeitsmarkt im August nur leicht verändert. Die Quote erhöhte sich im Vergleich zum Juli von 2,9 auf 3,0 Prozent, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) mitteilte.
Insgesamt waren Ende August 128'434 Arbeitslose bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) eingeschrieben. Das sind 1380 mehr als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahresmonat nahm die Arbeitslosigkeit dagegen um 1,2 Prozent oder um 1522 Betroffene ab.
Die jüngsten Zahlen zeigten, das sich der Arbeitsmarkt recht gleichgewichtig entwickle, sagt Boris Zürcher, Leiter der Direktion für Arbeit im Seco. Man sei deshalb auch mit Blick auf die Beschäftigungsaussichten weiterhin zuversichtlich.
16 Prozent mehr Jugendliche angemeldet
Besonders stark stieg gegenüber dem Vormonat die Arbeitslosigkeit der 15 bis 24-Jährigen an. Diese schoss um 16,0 Prozent auf 19'316 Personen in die Höhe. Im Vergleich zum Vorjahr nahm die Zahl der jugendlichen Arbeitslosen jedoch um 4,4 Prozent ab.
Zürcher weist darauf hin, dass die Schweiz seit mittlerweile fast 16 Monaten auf einer saisonal korrigierten Arbeitslosenquote von 3,2 Prozent verharre. Alle Bewegungen über und unter dieser Quote seien rein saisonal bedingt.
Im Sommer zeige sich das typische Muster mit einem Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit: Jugendliche schlössen ihre Ausbildung ab und meldeten sich dann oft auch auf Vorrat bei den RAV, was zu dieser Zunahme führe.
Zürcher: Fast gleich viele Ein- wie Austritte
Die im internationalen Vergleich weiterhin gute Verfassung des Schweizer Arbeitsmarktes zeigt sich auch bei der Zahl der Stellensuchenden. Sie sank gegenüber dem Vormonat um 942 Personen. Gleichzeitig waren bei den RAV 2127 offene Stellen weniger gemeldet als noch im Juli.
Der Arbeitsmarkt sei nach wie vor ausserordentlich flexibel, erklärt Zürcher und illustriert dies mit der Arbeitslosenversicherung. «Momentan haben wir ungefähr 28‘000 Eintritte pro Monat in die ALV bei fast genau gleich vielen Austritten.» Es herrsche also auf dem schweizerischen Arbeitsmarkt ein reges Kommen und Gehen. Der Bestand der Arbeitslosigkeit verhärte sich tendenziell nicht, was an sich ein gutes Zeichen sei.
Und das schwache Wachstum und die Krisen?
Wird sich die allgemeine Wirtschaftslage mit der Wachstumsschwäche bald in der Arbeitslosenstatistik niederschlagen? Wenn überhaupt, werde sich das mit einer Verzögerung von drei bis sechs Monaten zeigen, stellt Zürcher mit Blick auf die Kündigungsfristen fest. Nur bei Firmenschliessungen mit Massenentlassungen sähe es anders aus. Allfällige negative Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt seien also nicht vor dem Spätherbst oder Anfang Winter zu erwarten.