4.16 Franken: So viel kostete der Café Crème dieses Jahr im Schnitt in der Deutschschweiz. Im vorigen Jahr wurde der Café im Schnitt noch 3 Rappen günstiger serviert. Damit ist der Preis in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Preissprünge gab es vor allem bei Wirtewechseln oder Betriebsübergaben.
Während der Preis für ein Café Crème in Hotspots wie Zürich, Winterthur, St. Gallen und Zug nicht merklich stieg, gab es in den ländlichen Gegenden tendenziell einen Preisschub.
Die Unterschiede zwischen Stadt und Land bleiben aber nach wie vor markant: Während der Kunde in der Stadt Zürich im Schnitt 4,38 Franken zahlt, legt der Kaffeeliebhaber im Kanton Bern 3,92 Franken für das Heissgetränk hin. Damit ist Bern die einzige der erfassten Regionen, in der ein Café Crème im Mittel noch weniger als 4 Franken kostet.
Preis wird steigen
Johanna Bartholdi vom Branchenverband Cafetiersuisse rechnet auch künftig mit Preissteigerungen beim Kaffee: «Rund 50 Prozent der Betriebe haben seit über drei Jahren keine Preisanpassungen mehr gemacht. Diese haben einen Nachholbedarf.»
Die grössten Kosten verursachen in den Schweizer Gastrobetrieben die Löhne der Mitarbeitenden. «Sie machen bei den Betrieben nahezu 50 Prozent vom Umsatz aus», so Bartholdi. Der Rohkaffeepreis spielt demnach eine untergeordnete Rolle und hat wenig Auswirkungen auf den Café Crème im Restaurant.
Eine Entwicklungsmöglichkeit sieht Bartholdi vor allem in der Spezialisierung der einzelnen Betriebe: «Nur noch Betriebe mit qualitativ hochstehendem Kaffee können ihren Umsatz steigern.» Anbieter von herkömmlichem Kaffee hätten wenig Aussicht auf Wachstum.