- Chinas Wirtschaft ist 2018 im Vergleich zum Vorjahr um 6,6 Prozent gewachsen – so langsam wie seit fast drei Jahrzehnten nicht mehr.
- Dies geht aus den Daten des Nationalen Statistikamts hervor, die am Montag veröffentlicht worden sind.
- Das Quartalswachstum fiel Ende 2018 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar auf nur noch 6,4 Prozent.
Die Weltbank und Experten rechnen damit, dass das Wachstum für das angelaufene Jahr unter 6,5 Prozent fallen wird. Wie stark die Marke unterschritten wird, hängt davon ab, ob der Handelskonflikt mit den USA noch weiter eskaliert oder eine Einigung gefunden werden kann.
Chinas Wachstum ist den neuen Zahlen zufolge so langsam wie seit 1990 nicht mehr. Es lag 2018 aber noch knapp über der amtlichen Zielvorgabe von 6,5 Prozent für das Gesamtjahr.
Überraschend gut lief es dann aber zum Jahresschluss in China: Im Monat Dezember produzierte die chinesische Industrie mehr Güter als im Dezember 2017. Und auch die Konsumenten waren kauffreudiger als ein Jahr zuvor. Damit hatten Beobachter nicht gerechnet.
Investitions- und Konsumfreude sinkt
Nicht nur der Handelskrieg bremst die Wirtschaft. Experten verweisen auch auf den Kampf gegen das ausufernde Kreditwachstum und andere Faktoren. «Die Stimmungslage im Land hat sich grundsätzlich verändert», sagt Max Zenglein, Leiter des Programms Wirtschaft beim China-Institut Merics. Das mache sich sowohl in einer grösseren Zurückhaltung aufseiten der Konsumenten als auch aufseiten privater Unternehmen bemerkbar, die weniger investierten.
Die chinesische Wirtschaft ist für die Weltwirtschaft enorm wichtig geworden: Rund ein Drittel des Weltwirtschaftswachstums ist mittlerweile der Konjunktur Chinas geschuldet. Für Konzerne wie Apple oder auch die deutsche Autoindustrie ist China der wichtigste Absatzmarkt.