«Ich habe vor, mich morgen als Kandidat zu bewerben», sagte der Sozialdemokrat Jeroen Dijsselbloem im Finanzausschuss des niederländischen Parlaments. Damit gemeint ist nichts weniger als den Vorsitz der Finanzminister der Euro-Länder.
Ein Bericht der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung», wonach Frankreich seine Wahl bei der nächsten Sitzung der Euro-Gruppe verhindern und möglicherweise auf Februar verschieben wolle, wurde von Paris nicht bestätigt. Allerdings fordern die Franzosen Aufschluss über die Pläne des mühsam gefundenen Kandidaten.
Dijsselbloem soll auf den Luxemburger Jean-Claude Juncker folgen, der amtsmüde ist. Der 46jährige Dijsselbloem sagte, die Euro-Finanzminister hätten sich diese Woche darauf geeinigt, dass Nachfolgekandidaten bis Freitag ihren Hut in den Ring werfen sollten. Der Sozialdemokrat hatte in den vergangenen Wochen eine Tour durch die europäischen Hauptstädte gemacht.
Die Suche nach einem Kandidaten für die Juncker-Nachfolge zieht sich seit Monaten hin. Zeitweise war auch Finanzminister Wolfgang Schäuble im Gespräch, ebenso sein französischer Kollege Pierre Moscovici.