Wenn man durch Zürich läuft, fallen Sie einem auf. Sie wehen oben an Eingängen von Cafés, hängen an Clubtüren oder schmücken Balkone. Die Fahnen und Plakate mit der Aufschrift: BINZ bleibt BINZ. Aber was ist die Binz eigentlich?
Wunsch nach Freiheit grösser als nach Sicherheit
Die Leute, die auf dem Areal einer ehemaligen Druckerei gleich neben dem Bahnhof Binz leben, nennen sich «Familie Schoch». Für sie ist die Binz ein kleines Dorf. «Es leben auch Kinder und ältere Leute hier, es gibt alles, querdurch», sagt ein Mitglied der «Familie Schoch». Ihr gemeinsamer Nenner: Der Wunsch nach Freiheit ist grösser, als derjenige nach Sicherheit. «Dies macht wohl die Charakteristik der Einwohner hier aus.» Man müsse bereit sein, sich auf die Unsicherheit einzulassen, denn niemand wisse, wie lange man noch bleiben könne. Neu ist der Abbruch auf Ende Mai geplant.
Noch wird in den Werkstätten auf dem alten Fabrikgelände täglich gearbeitet, Kunst entsteht, Theatergruppen und Bands proben, Filmprojekte werden realisiert, es wird trainiert, spaziert, gebastelt, gespielt.
Vom Kanton geduldet - noch bis Ende Mai
Auf dem Areal sind die Besetzer geduldet, dem Kanton Zürich bezahlen sie monatlich 3'000 Franken für Wasser und Strom. Bereits Im Februar 2012 hat die Pensionskasse Stiftung Abendrot den Zuschlag für das Baurecht auf dem Areal vom Kanton erhalten. Nebst den 180 Studios für Universitätsspital-Personal, die in der Ausschreibung vorgegeben waren, plant Abendrot 150 «students-boxes».