Sie habe bereits 2011 entschieden, dass sie nicht erneut kandidieren werde, sagte Regine Aeppli an der Medienkonferenz. Zwölf Jahre im Regierungsrat sei eine lange Zeit - und sie habe viel erreicht.
Seit 2003 sitzt Regine Aeppli in der Zürcher Regierung. Sie ist damit die amtsälteste Regierungsrätin. Als Bildungsdirektorin hatte sie in den letzten elf Jahren einige Herausforderungen zu meistern - etwa das neue Volksschulgesetz, den Lehrermangel oder auch die Einführung der umstrittenen integrativen Förderung, bei der lernschwache und auffällige Kinder in den normalen Klassen unterrichtet werden.
Kritik wegen Mörgeli
In letzter Zeit stand Regine Aeppli vor allem wegen ihrer Rolle bei der Entlassung von SVP-Nationalrat Christoph Mörgeli als Kurator des medizinhistorischen Museums der Universität Zürich in der Kritik. Regine Aeppli ist als Bildungsdirektorin Präsidentin des Universitätsrats. Im Zuge der Ermittlungen wurde der Vorwurf laut, Regine Aeppli könnte Einfluss genommen haben auf die Entlassung von Christoph Mörgeli - zuständig wäre allerdings die Universitätsleitung. Regine Aeppli selbst hat sich zu den Vorwürfen nicht geäussert.
Vor ihrer Karriere als Regierungsrätin sass Regine Aeppli zunächst acht Jahre lang im Zürcher Kantonsrat, danach im Nationalrat.
Kandidatenkarussel dreht sich
Aepplis potentielle Nachfolger stehen bereits in den Startlöchern. «Ich interessiere mich für dieses Amt», sagt SP-Nationalrat und Strafrechtsprofessor Daniel Jositsch auf Anfrage des «Regionaljournal Zürich Schaffhausen». Und Nationalratskollegin und Ex-Partnerin Chantal Galladé meint: «Ich stehe zur Verfügung.» Ebenfalls als mögliche Nachfolgerin gehandelt werden Yvonne Beutler, Finanzstadträtin von Winterthur, und Nationalrätin Jacqueline Fehr. Sie wollen sich eine Kandidatur überlegen, falls sie von der Partei angefragt werden.
Ausgangslage für Regierungsratswahlen 2015
Mit Regine Aepplis Rücktritt ist die Ausgangslage für die Wahlen 2015 klar: Die Männer wollen weitermachen, die Frauen nicht. Ursula Gut (FDP) hatte bereits mitgeteilt, dass sie nicht mehr antritt. Sicherheitsdirektor Mario Fehr (SP) Justizdirektor Martin Graf (Grüne), Gesundheitsdirektor Thomas Heiniger (FDP), Baudirektor Markus Kägi (SVP) und Volkswirtschaftsdirektor Ernst Stocker (SVP) stellen sich der Wahl.