Die Zürcher Stimmberechtigten sprechen sich mit einer komfortablen Mehrheit von 61,8 Prozent für eine Sanierung der Lagerstrasse aus. Die Stimmbeteiligung lag bei 48,6 Prozent.
Stadträtin Ruth Genner ist dementsprechend zufrieden. Vor allem auch, weil der betroffene Kreis 4 + 5 noch deutlicher Ja sagte, als der Durchschnitt der Stadt. «Es ist immer gut, wenn das betroffene Quartier selber zustimmt.»
Die Lagerstrasse verbindet das moderne Quartier Europaallee mit der Langstrasse. Weil die Zahl der Bewohner gerade um die Europaallee stark wachsen wird, braucht es nach Ansicht des Zürcher Stadtrats mehr Platz. Die Lagerstrasse soll deshalb selbst zu einer Allee werden mit 86 Linden, Sitzbänken, Trottoirs und Velostreifen in beiden Richtungen. Dafür braucht die Stadt aber 4900 Quadratmeter Land der SBB. Sie zahlt dafür 8,87 Millionen Franken. Hier setzte der Widerstand der AL an.
Gegner wollten der SBB nicht noch mehr Geschenke machen
Die Alternative Liste Zürich lehnte jegliche Entschädigung an die SBB ab. Diese habe bereits enorm von der Stadt Zürich profitiert, in dem sie an der Europaallee viel dichter bauen konnte, als erlaubt. Die SBB habe dadurch grosse Profite erwirtschaftet und werde mit dem Ausbau der Lagerstrasse zu einem repräsentativen Boulevard weiter profitieren. Die AL hatte deshalb das Referendum gegen die Vorlage ergriffen.
Die Verhandlungen über die Abgeltung hätten aber bereits im Gestaltungsplan stattgefunden, sagt Ruth Genner. «Es wäre unredlich gewesen, im Nachhinein zu sagen, die getroffene Abmachung gilt jetzt nicht mehr.»
Neben der AL beschloss auch die SVP die Nein-Parole zum 16,69-Millionen-Kredit. Sie spricht von überrissen hohen Kosten für einen Veloweg und stört sich daran, dass oberirdisch 37 Parkplätze verloren gehen.