Wer seine Wohnung über Airbnb oder ähnlich vermietet, bringt unter Umständen seine Gemeinde in Bedrängnis. In der Region Interlaken-Oberhasli geschieht das, dort steigt der Zweitwohnungsanteil wegen solcher Buchungsplattformen stark.
Mehrere Gemeinden der Region prüfen zurzeit «den Erlass von Vorschriften zur Steuerung des Zweitwohnungsbestandes», schreibt die Gemeinde Unterseen. Sie publiziert darum am Donnerstag eine sogenannte Planungszone für das ganze Gemeindegebiet während zwei Jahren. Damit sollen vorerst weitere Zweitwohnungen verhindert werden.
Manche Touristen halten sich nicht an die Hausordnungen in Mehrfamilienhäusern.
Immer mehr Zweitwohnungen für Reisende – das beschäftigt auch den Hauseigentümerverband der Region. Geschäftsstellenleiter Thomas Trafelet sieht die Sache zwiespältig: Für den Tourismus in der Region sei es gut. Nachteilig sei es, wenn Wohnungen in Mehrfamilienhäusern auf diese Weise vermietet würden. «Nachbarn schildern uns Belästigungen durch Lärm, die Gäste halten die Hausordnungen nicht ein.»
Mieten steigen
Skeptisch ist der Hauseigentümerverband auch, weil das Vermieten von Wohnungen für Feriengäste die Anzahl Erstwohnungen verkleinert und damit die Mietzinsen in die Höhe treibt. «Der Wohnungsmarkt ist sehr schwierig geworden in den Gemeinden, in denen das exzessiv betrieben wird», sagt Thomas Trafelet. «Viele Wohnungen, die als Mietwohnungen gebaut wurden, sind gar nicht mehr auf dem Markt.»