Im Hörspiel «Wenn Träume wahr werden» greift der Schweizer Autor Walter Matthias Diggelmann, der hochsensible Moralist, 1975 ein damals höchst aktuelles Thema auf: die Emanzipation der Frau. Es war das Jahr, in dem sich Esther Vilar, Autorin der Streitschrift «Der dressierte Mann», und die Ikone der Frauenbewegung, Alice Schwarzer, ein epochales TV-Duell lieferten.
Diggelmann antwortet darauf mit einem Duell zweier Männer, die es nicht nur satthaben, ihren Frauen die Heldenrolle vorzuspielen und dennoch als Versager zu gelten – sie haben es überhaupt satt, eine Rolle zu spielen: als Mann, im Beruf und in der Gesellschaft. Als Ausweg bleibt nur Mord. Doch erweist sich dieser Akt der Befreiung als Bumerang.
Walter Matthias Diggelmann (1927–1979) war seit Beginn der 1960er-Jahre einer der bekanntesten, profiliertesten und auch umstrittensten Autoren der Schweiz. Obwohl er stets von den eigenen Erfahrungen ausging und im Grunde immer nur über sich selber schrieb, geriet er tief in die ideologischen Auseinandersetzungen seiner Zeit und sorgte mit seinen Büchern für zum Teil hitzige politische Debatten. Das machte ihn anfechtbar und unbeliebt und führte dazu, dass er seine Bücher über Jahre nur noch in Deutschland veröffentlichen konnte.
Mit: Jodoc Seidel (Lorenz Mettler, Gerichtsberichterstatter), Hanna Burgwitz (seine Mutter), Wolfgang Warncke (Dr. Hugentobler), Marlis Gerwig (Valerie), Dinah Hinz (Irene), Diethelm Stix (Sprecher)
Regie: Mario Hindermann - Produktion: SRF 1975 - Dauer: 48'
«Wenn Träume wahr werden» von Walter Matthias Diggelmann
Hat er oder hat er nicht? Seine Frau ermordet? Lorenz Mettler meldet der Polizei, er habe seine Frau umgebracht. Das Motiv: Unterdrückung. Während der Verhöre kommen auch dem ermittelnden Polizeichef Zweifel, was seine eigene Ehe angeht.
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