Ihre Strategie war unmissverständlich: Der Fremde ist der Feind und der Feind ist der Franzos. Und der Franzos wird mit einem stinkenden Käs angelockt und soll - mindestens in der Theaterfantasie - wie eine Geiss an den Pfahl gebunden, dann gebraten, gevierteilt und den Säuen zum Frass vorgeworfen werden. So einfach sei die Bekämpfung vom «Französischen», wenn man sich davor fürchtet, meinten die Ybriger Chnebelgrinde.
1895 bearbeitete Meinrad Lienert das vom Einsiedler Pater Gall Morel mündlich überlieferte Lustspiel von 1824 und nannte es «Chevreau oder die Franzosen im Yberg». Das aus dem Theaterstück entstandene Hörspiel wird aus der Optik des Schulmeisters erzählt.
Mit ihm, dem Lateiner, der stets gehänselt wird, weil er die Buben vom Feld in die Schulstube holt, wehren sich der Gemeinde-Präsident, dessen Sohn und der Weibel gegen den Einmarsch eines einzigen invaliden französischen Soldaten: Mit aller schildbürgerlichen Kraft, Schlauheit und Kriegskunst.
Mit: Hanspeter Müller-Drossaart (Schulmeister Bisig / Erzähler), Fridel Marty (Chäspi Herti), Roland Ott (Sepp Härti), Josef Marty (Weibel Domintsch), Gilles Tschudi (Chevreau Louis de Bonville)
Regie: Barbara Schlumpf, Produktion: SR DRS 1996, Dauer: 43'
«Chevreau oder D Franzose im Ybrig» von Meinrad Lienert
Den Stoff zur Komödie «Chevrau oder die Franzosen im Yberg» liefert ein historisches Ereignis vor gut 200 Jahren: Spätestens seit Napoleons Einmarsch sollte im Schweizer Geschichtsbuch stehen, dass es die couragierten Ybriger Mannen waren, die unter Lebensgefahr unser Vaterland retteten.
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