1. Italien: Com'era, dov'era – zwischen Nostalgie und Aufbruch
Dass alles so bleiben muss, wie es war, ist ein Motto Italiens im Umgang mit seiner grossartigen Vergangenheit. Es macht das Land aber auch zu einem grossen Museum. Eine Reise zwischen Bozen und Bari zeigt die Problematik dieses Ansatzes und eine innovative Seite Italiens hinter den Klischees.
2. Somalia: Mit dem Maschinengewehr auf Schulbesuch
Das Maschinengewehr trägt die Eskorte von Afrika-Korrespondentin Anna Lemmenmeier. Vier Sicherheitsmänner begleiten die Journalistin. Nur so kann sie in Somalia unterwegs sein, wo die Dschihadistenmiliz Al-Shabaab weite Gebiete kontrolliert. Anna Lemmenmeier erzählt aus einem Land, in dem als Strafe noch immer Hände abgehackt werden. Sie geht auf Patrouille mit der grössten Friedensmission der Welt. Und sie spricht mit einem jungen Mann, der sich als Teenager der Al-Shabaab anschloss.
3. Brasilien: «Entweder wir töten sie oder sie töten uns»
Nach diesem Grundsatz operiert die brasilianische Polizei in den Favelas, den Armenvierteln. Schliesslich habe man es mit Drogenbanden zu tun, die bis auf die Zähne bewaffnet seien, sagen die Verantwortlichen. Keine Polizei der Welt tötet mehr Menschen als die in Brasilien. 6400 Personen waren es im Jahr 2020. Brasiliens Präsident Bolsonaro sieht darin kein Problem. Im Gegenteil. Die Polizei müsse noch mehr töten. Eine Reportage aus der Favela Jacarezinho in Rio de Janeiro.
4. Indien: Alle Menschen sind gleich – oder doch nicht
Im Ausland denkt man oft, das Kastenwesen in Indien sei abgeschafft. Laut Verfassung sind auch alle Menschen gleich. Dass dem jedoch längst nicht so ist, zeigen die Geschichten in dieser Reportage. Noch immer verrichten meist die Dalits, früher als «Unberührbare» bezeichnet, die schmutzigen Arbeiten. «Es ist eine Art Apartheid. Man sieht es einfach nicht, weil die Hautfarben nicht schwarz und weiss sind», so die Schriftstellerin Arundhati Roy.
5. Kanada: «Das Ziel war es, den Indianer im Kind zu töten»
Grausam waren die «Residential Schools» in Kanada. 150'000 indigene Kinder wurden ab dem 19. Jahrhundert in diese Umerziehungslager gesteckt. Tausende von ihnen starben unter den katastrophalen Lebensbedingungen. Erst kürzlich wurden hunderte Kindergräber gefunden. Diese Folge wirft einen Blick zurück in ein sehr düsteres Kapitel in Kanadas Geschichte und zeigt, wie das schwere Trauma auch heute noch nachwirkt.
6. Ghana: Die Suche nach dem Weg aus der Entwicklungshilfe
Was passiert, wenn ein Entwicklungsprojekt beendet ist? Wenn die Helferinnen und Helfer aus dem Ausland abgezogen sind? Vielfach nichts. In einer Dorfschule in Ghana verstauben Computer, weil der Strom fehlt. Medikamente, Malaria-Tests, Verhütungsmittel vergammeln unbenutzt in Kisten, weil sie das Ablaufdatum überschritten haben. Diese eindrückliche Reportage zeigt: ausländische Hilfe ist oft nicht nachhaltig. Ghana will unabhängig werden und nicht mehr auf Wohltätigkeit angewiesen sein. Doch der Weg dahin ist holprig.
7. Jordanien: «Gleichstellung ist gut, aber nicht überall»
Heute sieht man im Zentrum der jordanischen Hauptstadt Amman kaum eine Frau, die sich nicht mit Kopftuch und bodenlangem Gewand verhüllt. Das war nicht immer so. in den 1950er Jahren demonstrierten Frauen in knielangen Röcken und mit Kurzhaarfrisur für mehr Selbstbestimmung. Was ist passiert? Korrespondentin Susanne Brunner spricht mit Jordanierinnen über Tradition und Religion, Rollenbilder und Frauenrechte.
8. Polen: Pflegende aus dem Osten für Alte im Westen
Warum gehen Leute aus Polen in der Schweiz arbeiten, wenn man in Polen doch so viel verdient? Das fragt eine Ukrainerin in dieser Reportage, die im Januar, also noch vor dem Krieg entstanden ist. Osteuropäische Frauen pflegen im Westen alte Menschen, zu tiefen Löhnen und rund um die Uhr. Polinnen in der Schweiz, Ukrainerinnen in Polen. Was das für die zurückgebliebenen Angehörigen in den osteuropäischen Dörfern bedeutet, zeigt diese Reise mit Korrespondentin Sarah Nowotny.
9. Westbalkan: Der Kampf gegen die Mafia-Clans
Kriminelle Organisationen vom Westbalkan verdienen mit Drogen-, Waffen- und Menschenhandel Milliarden. In den letzten Jahren sind die Verbrecherbanden zunehmend weltweit aktiv geworden und kontrollieren ganze Lieferketten. In Serbien, Montenegro oder im Kosovo scheinen die Clans Verbindungen bis ganz oben in die Politik zu haben. Dieser Podcast wirft einen Blick zurück auf den Zerfall des ehemaligen Jugoslawiens und erklärt, welche immense Rolle das organisierte Verbrechen im Westbalkan seither spielt.
10. Der Vatikan und sein Geld
Wieviel Geld hat der Vatikan? Eine schwierige Frage. Der Vatikan kommuniziert, das gesamte Vermögen betrage vier Milliarden Euro. Es seien wohl eher 10 Milliarden, schätzt der italienische Wirtschaftsjournalist Carlo Marroni. Klar ist: Über die Finanzen des Kleinstaates wusste man lange gar nichts. Der Papst galt als unantastbar. Doch in den letzten Jahrzehnten wurden immer wieder kleinere und grössere Finanzskandale aufgedeckt.
«International» befasst sich wöchentlich mit internationaler Politik und Gesellschaft. Seit 1978 am Radio und von Anbeginn auch online. Reportagen, Analysen und Geschichten zur internationalen Aktualität, meist erzählt von Auslandskorrespondenten und -korrespondentinnen von Radio SRF.
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