Im September wurde Franco Knie 70 Jahre alt. Seine längste Beziehung habe er mit der Elefantendame Ceylon (54). «Sie kennt mich besser als meine Frau», sagt Franco Knie, der ehemalige Elefantentrainer, Zirkusdirektor und Gastronomieunternehmer.
Auch wenn er seit über zehn Jahren nicht mehr in der Manege steht, sondern den Gastronomiebetrieb im Kinderzoo Rapperswil SG führt, besuche er die Tiere täglich. Sie wohnen sozusagen unter dem Restaurant und erinnern ihn an sein Leben im Zirkus, das mit Anekdoten gespickt ist.
1. Wie aus Franz Franco wurde
Als der Vater nach der Geburt bekannt gab, dass sein Sohn Franz heissen soll, meinte die Mutter: «Das kannst du in den Pass schreiben lassen, aber meinem Sohn sagt niemand Franz. Das ist Franco.»
2. Der Arzt, der Franco Knie nicht kannte
Schmerzlich in Erinnerung hat er eine Unaufmerksamkeit, die während einer Vorstellung zu einem Unfall mit einem Elefanten führte.
Ein Elefant ist mir auf den Fuss gestanden.
Wenn man weiss, dass ein Elefant bis zu sechs Tonnen wiegen kann, braucht es nicht viel Vorstellungskraft, um zu erahnen, was mit Knies Fuss geschehen ist. «Ich musste weiter lachen und den Auftritt zu Ende bringen.» Als er danach in der Garderobe den Stiefel und die Socke ausgezogen habe, sei der Zehennagel daran gehangen.
Im Notfall eines Zürcher Spitals wurde er von einem Arzt untersucht, der ihn nicht kannte. Als dieser wissen wollte, was passiert ist, meinte Franco Knie: «Ein Elefant ist mir auf den Fuss gestanden.» Verwundert über seine Antwort wollte der Arzt kontrollieren, ob er getrunken habe. Knie jedoch hatte einen zertrümmerten Zeh. Den Fuss könne er seither nicht mehr abrollen.
3. Im Film hat Chaplin keine grauen Haare
Zu den Bewunderern des Zirkus Knie gehört auch viel Prominenz, wie Charlie Chaplin, der in den 1950er-Jahren seinen Wohnsitz in die Schweiz verlegte. Franco Knie, der damals noch ein Junge war, hat seine Filme gesehen und als eines Tages sein Vater zu ihm kam und sagte: «Charlie Chaplin kommt heute Abend in die Vorstellung», sei er sehr aufgeregt gewesen.
Sein Vater stellte ihm einen Mann mit grauen Haaren vor und Franco sagte zum Vater: «Das ist doch nicht Charlie Chaplin.» Als ihm der Komiker die Hand reichte und lachte, war dem kleinen Franco klar – es war Charlie Chaplin. Von da an kam der Weltstar bis 1977 jedes Jahr in die Vorstellung. In dieser Zeit habe sich der Zirkusfan mit der Kniefamilie befreundet.
4. Elefant im Pool
Charlie Chaplin lud die Familie Knie regelmässig nach Vevey VD ein. Dort hatte der Weltstar ein grosses Anwesen mit Park und Pool. Chaplin wollte immer, dass sie Clowns mitbringen und ein Tier. Einmal hätten sie einen jungen Bären mitgenommen, ein anderes Mal einen Schimpansen. Bis Chaplin nach einem Elefanten fragte.
Ja, aber was, wenn er in den Pool kackt?
Sein Vater hatte einen jungen Afrikanischen Elefanten, den er nach Vevey transportierte und der sich in Chaplins Garten verlustierte. «Kann der Elefant schwimmen – da gibt es einen Pool», meinte Chaplin zum Vater. Ja, aber was, wenn er in den Pool kackt? «I don’t care», meinte Chaplin. So liessen sie zur Freude von Chaplin den Elefanten im Pool schwimmen.
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Bild 1 von 6. 1976 zurück in Rapperswil fürs Winterlager. An jedem Spielort war das Ausladen und Verladen der Tiere ein Spektakel. Bildquelle: Keystone/STR.
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Bild 2 von 6. Früher wurden die Wohnwagen mit der Bahn transportiert und man habe im Wagen auf dem Zug geschlafen, erzählt Franco Knie. Zwischen 18:00 und 10:00 Uhr hätten sie dann auch keinen Strom gehabt. Bildquelle: Keystone/STR.
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Bild 3 von 6. Der Weg vom Bahnhof zum Standplatz war für die Bevölkerung immer ein Happening. Offenbar auch für die Elefanten. Bildquelle: Keystone/STR.
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Bild 4 von 6. Die Hinterlassenschaften der Tiere, wurden von den Zirkusleuten wieder entfernt. Bildquelle: Keystone/STR.
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Bild 5 von 6. Die Wohnwagen von früher waren noch ohne jeglichen Komfort. Bildquelle: Keystone/STR.
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Bild 6 von 6. In den Winterstallungen des Zirkus Knie kommt 1963 in Rapperswil zum ersten Mal in der Schweiz ein Elefantenkind in Gefangenschaft zur Welt. Die Elefantenkuh Ceylon und der 139 Kilogramm schwere Elefantenbulle Sahib. Bildquelle: Keystone/STR.
5. Der Gastronom und seine Wohnwagenstunde
Franco Knie hat über all die Jahre nicht nur seine Elefanten, sondern auch den Wohnwagen liebgewonnen. Seit er in Rapperswil sesshaft ist und das Metier gewechselt hat, steht das Gefährt in der Nähe des Kinderzoos. Als Gastronom mache er dort heute nicht Zimmer-, sondern Wohnwagenstunde. Ab und zu würde er auch dort schlafen, wenn es abends spät wird. «Ich brauche das Gefühl, vier Räder unter mir zu haben», meint der fünffache Vater in dritter Ehe.
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Bild 1 von 3. Franco Knie und Claudia Uez gaben sich am 13. Mai 2005 auf Schloss Rapperswil das Ja-Wort. Das Paar hat 14-jährige Zwillinge. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 3. Franco Knie mit seiner zweiten Frau Claudine Rey und Sohn Anthony. Dieser ist Autist und lebt heute in einem Heim in der Westschweiz, wo auch seine Mutter lebt. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 3. Franco Knie war vor einem Vierteljahrhundert mit Prinzessin Stefanie von Monaco liiert. Eine Grenzerfahrung. Die ausländischen Medien seien ganz schlimm gewesen. Die Paparazzi waren überall, auch in den Bäumen, sagt Franco Knie. Bildquelle: Keystone.