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Assistenztiere im Alltag So können Tiere unsere Gesundheit beeinflussen

Als Assistenz, aber auch in der Psycho- und Physiotherapie leisten Tiere einen wichtigen Anteil für unsere Gesundheit.

Das Streicheln eines weichen Hunde- oder Katzenfells löst bei Menschen ein Wohl- und Glücksgefühl aus. Puls und Blutdruck senken sich, Stress wird abgebaut. Tiere helfen uns Menschen in vielen Bereichen des Alltags. Als Begleiter und Freund, aber auch in der Pflege, Therapie oder als Arbeitstiere.

Marcel Hähni

SRF 1 – Outdoor-Reporter und Tierfreund

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Marcel Hähni, Jahrgang 1970, ist Redaktor und Produzent bei Radio SRF 1 und ausgebildeter Wander- und Schneeschuh-Wanderleiter. In der Familie Hähni wohnen die beiden Hunde Olaf und Leni, die Schildkröte Tixi und der Freiberger- Walach Cocco.

Tiere können nachweislich das Wohlbefinden von Pflegebedürftigen verbessern. Sie können emotionale Unterstützung bieten, die körperliche Aktivität fördern und den Alltag strukturieren und zu soziale Interaktionen anregen. Tiere sind geduldig, hören zu und haben einen positiven Einfluss auf die Gesundheit und die Stimmung von uns Menschen.

So werden zum Beispiel Meerschweinchen, Hunde oder auch Hühner gerne für Besuche in Alters- und Pflegeheime eingesetzt. Gerade Hühner wecken bei vielen älteren Menschen Erinnerungen an eine frühere Zeit. Meerschweinchen hingegen eignen sich für einen raschen Kontakt, da sie als «immerfressende» Tiere schnell Kontakt zu den Klienten aufnehmen und sich gerne füttern und streicheln lassen.

Viele Tiere eignen sich für eine tiergestützte Therapie, Assistenz- oder Besuchdienste, wenn sie entsprechend ausgebildet sind. Dazu gehören Heimtiere wie Hunde und Katzen oder Nutztiere wie Pferde und Esel, sowie andere Tiere wie Lamas, Kaninchen, Meerschweinchen, Hühner, Ziegen und Alpakas. Tiere haben aber auch ein Bedürfnis nach Rückzug, um sich zu erholen und zu schützen. Die Möglichkeit sich zurückzuziehen muss immer gewährleistet sein!

Wichtig: Tiere treffen bewusste Entscheidungen, beeinflussen ihre sozialen Beziehungen. Dies sollte immer respektiert werden. Hilfe bei der Abklärung, ob sich das eigene Tier als Therapeut eignet, gibt es beim Verein Therapiehunde Schweiz oder beim Verein Tiere im Heim.

Hippotherapie und Heilpädagogisches Reiten

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Frau mit Therapiepferd: Islandpony.
Legende: Zora Brönnimann ist Leiterin Heilpädagogisches Reiten an der Schweizerischen Epilepsie-Stiftung in Zürich. SRF/ Marcel Hähni

Bei der Hippotherapie werden speziell ausgebildete Pferde für physiotherapeutische Behandlungen bei Menschen eingesetzt. Sie wird auch als Pferdetherapie bezeichnet, bei der die Bewegungsübertragung vom Pferdeschritt auf den Patienten genutzt wird. Eingesetzt wird die Hippotherapie erfolgreich bei Erkrankungen des zentralen Nervensystems, Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates, aber auch bei psychischen Problemen der Klienten.

Wie funktioniert die Hippotherapie?

  • Das Pferd wird zu einem medizinischen Instrument, das zur Verbesserung der körperlichen Gesundheit beiträgt. 
  • Die Therapie kann sowohl im pädagogischen als auch im gesundheitlichen Bereich wirksam sein. 
  • Die aktive Beteiligung des Menschen am Behandlungsprozess ist gewährleistet.
  • Kinder mit Aufmerksamkeitsdefizit konzentrieren sich auf das Pferd.

Wie hilft Heilpädagogisches Reiten?

  • Es hilft, Ängste zu überwinden, Selbstvertrauen und Durchsetzungskraft zu verbessern sowie die Konzentrationsfähigkeit und Wahrnehmungsbereiche zu fördern.
  • Reiten beeinflusst die innere Befindlichkeit positiv.

Heilpädagogisches Reiten wird unter anderem bei Störungen der Wahrnehmung, Motorik, bei Lern- und geistiger Behinderung, Autismus oder Depressionen mit Erfolg eingesetzt.

In der Schweiz wird die Hippotherapie bei der eidgenössischen Invalidenversicherung anerkannt und die Kosten für das Heilpädagogische Reiten können durch Zusatzversicherungen gedeckt werden.

Radio SRF 1, «Ratgeber Tiere», 28.4.2025, 11:08 Uhr ; 

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