David und Ellie sind Akademiker im Ruhestand. Sie sind entsetzt, dass Donald Trump die Wahlen gewinnt. Am Morgen nach der Wahlnacht laden sie ihre Freunde zum Nachtessen ein. Sie brauchen Trost und das Gefühl von Zusammenhalt. Das Amerika, das sie kennen, ist ihnen fremd geworden. Doch beim Dinner brechen Fronten auf. Könnte es sein, dass einer von ihnen verschleiern will, dass er nicht für Hillary abgestimmt hat? Und ist es Zufall, dass ausgerechnet seit Trumps Sieg wiederkehrende Kothaufen im Whirlpool von David und Ellie obenauf schwimmen? Officer Nuñez geht der Sache nach und kommt zu verblüffenden Resultaten.
Daumen rauf
- «Sh*tshow» ist eine Ladung Dynamit, auf gerademal 68 Seiten. Und unter den Short-Storys etwas vom Feinsten.
- Richard Russo zeigt eindrücklich die Risse in der amerikanischen Gesellschaft auf. Die Risse zwischen Freunden, Ehepaaren, Nachbarn, die durch den Wahlsieg von Donald Trump entstanden sind.
- «Sh*tshow» lernt mich wieder fliegen, Träume zu haben, couragiert zu sein und nicht zu resignieren.
- Und von wegen Schmeissfliegen auf Kot in Verbindung mit «orangefarbenem Mann»: Richard Russos Humor ist herrlich subversiv.
Daumen runter
- Vielleicht als Buch etwas dünn. Aber misst man Inhalt an Seitenzahl, dann holt Russo das Maximum aus der Story heraus.
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Der Autor
Richard Russo, geboren 1949 in Johnstown, New York, studierte Philosophie und Creative Writing und lehrte an verschiedenen Universitäten. Für «Diese gottverdammten Träume» (DuMont 2016) erhielt er 2002 den renommierten Pulitzer-Preis.
Das Buch: Richard Russo: «Sh*tshow» (Dumont, 2020)
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