«Troubled Blood» von Robert Galbraith
Privatdetektiv Cormoran Strike ist wieder da! Fesselnd wie noch nie. Da bleibt die graue, kalte Welt 927 Seiten lang draussen. Bei einem Familienbesuch in Cornwall wird Strike von einer Frau um Hilfe gebeten. Ihre Mutter ist 1974 unter mysteriösen Umständen verschwunden. Übrigens ist Robert Galbraith das Pseudonym von Harry-Potter-Erfinderin J.K. Rowling. Ihre Krimis sind Pageturner. Im englischen Original lesen sie sich ganz leicht. Und für alle, die lieber Deutsch lesen: das Buch ist eben unter dem Titel «Böses Blut» bei Blanvalet erschienen.
«Die Legende der Adlerkrieger» von Jin Yong
Dieses Kung-Fu-Fantasy-Epos ist das reinste Leseabenteuer. Jin Yong nimmt mich mit ins mittelalterliche China. Dort begegne ich sieben Sonderlingen à la Robin Hood. Sie sind Meister im Kung-Fu, werfen Speere kilometerweit und schweben nur so durch die Luft. Gemeinsam wollen sie die Söhne von zwei ermordeten Helden aufspüren, um sie auszubilden. Sie sollen mit der erlernten Kampfkunst der bösen Besatzungsmacht, die das Land unterjocht, die Stirn bieten.
«Das Wetter vor 15 Jahren» von Wolf Haas
Vergnüglicher als diese Liebesgeschichte geht nicht! Vittorio und Anni kennen sich seit Kindstagen. Vittorio fährt Jahr um Jahr mit seiner Familie in einen österreichischen Ferienort in den Bergen. Dort lebt Anni. Die beiden verlieben sich. Doch ihr erster Kuss wird durch ein tragisches Ereignis jäh unterbrochen. Er findet seine Fortsetzung fünfzehn Jahre später. Und zwar nachdem Anni ihren Vittorio zufällig in der Sendung «Wetten, dass..?» wiedersieht. Grossartig wie Wolf Haas die Geschichte erzählt. In Form eines Interviews zwischen Journalistin und Autor. Das hat Witz.
«Sommer an den Seen» von Margaret Fuller
Ein Reisebericht für Entdecker. «Sommer an den Seen» ist eine amerikanische Reise in Text und Bild von der wohl grössten amerikanischen Denkerin des 19. Jahrhunderts. Sie ist die Begründerin der modernen, sachlichen Literaturkritik. Ihr polyphones und sehr persönliches Reisebuch ist ihr erstes Prosa-Werk, das von der Pionierzeit erzählt. Fullers Blick ist kritisch und von der damaligen Zeit geprägt. Das macht die Lektüre äusserst interessant. Auch schildert sie mit scharfem Blick die Situation der Indianerinnen und der Siedler-Frauen. Dabei ist sie selbstkritisch und relativiert auch ihre eigene Sichtweise. Wenn sie sich beispielsweise als lächerlich beschreibt mit ihrem Sonnenschirm, weil eine Indianerin sie so sieht. Und dann ihre Beschreibung des Niagara Wasserfalls. So atemberaubend schön, dass es einem die Sprache raubt!
«Love is» von Chris & Roland Wittwer
Was für eine Liebeserklärung! Ein Almanach zum Thema Liebe. Humorvoll, tiefgründig, kritisch, provokativ. Von der ersten Seite an bin ich verzückt. Tauche in Liebesdinge ein. Fotografien, Kunstreproduktionen, Zitate und Essays lassen mich staunen und darüber sinnieren, was die Kraft der Liebe bewirken kann. Ein festliches Geschenk, das gerade in schwierigen Zeiten Trost spendet. Die 1. Auflage ist leider bereits vergriffen. Die 2. Auflage folgt Ende Februar 2021.
Die Bücherliste
- Robert Galbraith: «Troubled Blood» (Sphere, 2020) oder auf Deutsch «Böses Blut» (Blanvalet, 2020)
- Jin Yong: «Die Legende der Adlerkrieger» (Heyne, 2020)
- Wolf Haas: «Das Wetter vor 15 Jahren» (Hoffmann und Campe, 2020)
- Margaret Fuller: «Sommer an den Seen» (Corso Verlag, 2019)
- Chris & Roland Wittwer: «Love is» (www.love-is.ch, 2020)
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