Das Gartenjahr beginnt spätestens, wenn sich die allerersten Frühlingsboten zeigen. Unter der Oberfläche krabbelt’s, kriecht’s und wuselt’s bereits.
Der Boden lebt und braucht frische Luft
Allerkleinste Lebewesen – Bakterien, Einzeller – und grössere wie Springschwänze und Regenwürmer sorgen für lockere und krümelige Erde und damit dafür, dass wachsende Pflanzen mit Nährstoffen versorgt werden. Im Nutzgarten hilft man mit der Grabgabel nach, indem man den Boden lockert, der sich über den Winter gesetzt hat. So führt man der Erde Luft zu.
Nicht unwichtig ist dabei das Wetter: Nasser, frisch verregneter Boden sollte zunächst etwas abtrocknen. Anschliessend ans Auflockern wird die Gartenerde mit Harke oder Rechen verfeinert.
Die richtige Nahrung machts aus
Nutzpflanzen benötigen unterschiedliche Mengen an Nährstoffen, um zu gedeihen. Rosen, Hortensien, Rhabarber, aber auch Blumenkohl, Peperoni oder Kürbisse brauchen viel Dünger. Andere wachsen und blühen mit wenig Nährstoffen besser, zum Beispiel Buschbohnen, Kapuzinerkresse oder Lavendel.
Im heimischen Garten setzt man am besten organischen oder organisch-mineralischen Dünger ein. Rein organischer Dünger wirkt zwar langsamer, weil ihn die Bodenlebewesen zuerst zu Nährstoffen verarbeiten müssen. Dadurch wird der Boden aber krümeliger und fruchtbarer. Besonders für Beeren im Garten eignet sich auch Komposterde. Und im Gemüsegarten haben sich die seit einiger Zeit erhältlichen Schafwoll-Pellets bewährt.
Schnecken sind Nützlinge und Schädlinge
Schnecken sind die Bodenmacherinnen im Garten. So auch das Schweizer «Tier des Jahres 2025», die Hain-Schnirkelschnecke: Mit den ersten weniger kalten Regen kommt sie aus dem Boden. Sie verkleinert und verdaut abgestorbene Pflanzenresten, morsche Holzstücke und tote Lebewesen. So räumen Schnecken den Garten richtig auf und helfen mit, wertvolle Gartenerde zu machen.
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Bild 1 von 3. Schnecken sind wichtige Bodenmacherinnen und die Hain-Schnirkelschnecke ist Schweizer «Tier des Jahres 2025». Bildquelle: SRF/Silvia Meister.
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Bild 2 von 3. Die Spanische Wegschnecke überwindet dank ihrem zähem Schleim verschiedene Hindernisse. Bildquelle: SRF/Silvia Meister.
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Bild 3 von 3. Ein Schneckenzaun schützt den Gemüsegarten zuverlässig vor Nacktschnecken. Bildquelle: SRF/Silvia Meister.
Unerwünscht sind im Gemüsegarten dagegen verschiedene Arten von Nacktschnecken. Ihnen mit Schneckenkörnern den Garaus zu machen, empfiehlt sich aber nicht, denn so sterben auch die nützlichen Arten. Besser ist es, die Verstecke der Nacktschnecken wie Steine, Holzstücke, grössere Erdklumpen aus dem Gartenbeet zu entfernen und sie so ihren natürlichen Fressfeinden auszusetzen. Und selbstverständlich ist der altbewährte blecherne Schneckenzaun eine effektive Schutzmassnahme fürs Gemüsebeet.
Teilen macht jung
Zu den ersten Gartenarbeiten im März gehört auch die Pflege der Blütenstauden. Die dürren Stängel werden abgeschnitten, die nährstoffliebenden Blumen gedüngt und die zu gross gewordene Blütenstauden geteilt.
Das Teilen ist für Blütenstauden eine veritable Verjüngungskur. Es hält sie gesund und sie blühen mehr. Blütenstauden teilen ist ganz einfach und mit einem «Gewusst-wie» kann man gleich auch lästige Wurzelunkräuter entfernen.
Blumen für die ersten Hummelköniginnen
Mit den ersten wärmeren Sonnstrahlen im Vorfrühling erwachen die ersten Hummelköniginnen aus ihrem langen Winterschlaf. Zu den frühesten gehören die Erdhummeln. Die Königinnen sind ausgehungert und müssen schnell Kräfte tanken. Darum suchen sie sofort die ersten Blumenblüten und deren reichhaltigen Nektar.
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Bild 1 von 3. Verschiedene Beikräuter wie die Ackertaubnessel und Günsel locken Hummelköniginnen bei der Nahrungssuche an. Bildquelle: SRF/Silvia Meister.
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Bild 2 von 3. Die Blüte des Löwenzahns bietet Hummelköniginnen viel stärkenden Nektar. Bildquelle: SRF/Silvia Meister.
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Bild 3 von 3. Verlassene Mauslöcher, Laubhaufen an trockenen Orten oder alte Komposthaufen sind Nistmöglichkeiten für Erdhummeln. Bildquelle: SRF/Silvia Meister.
Ein Garten oder ein Balkon mit vielen Frühlingsblühern ist genau, was Erdhummeln nach dem langen Winterschlaf brauchen. Nachdem Erdhummel-Königinnen ihren ersten Bärenhunger gestillt haben, sieht man sie oft bodennah hin und her über den Boden fliegen. Sie sind auf der Suche nach einer geeigneten Niststelle, dies kann ein altes, verlassenes Mauseloch, ein alter Kompost- oder Laubhaufen sein.