Gewerkschaften, verschiedene Kollektive sowie die SP und die Grünen mobilisieren gemeinsam für Frauenstreik am 14. Juni. Im Zentrum ihrer Forderungen stehen die Lohngleichheit zwischen den Geschlechtern, höhere Renten und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Gefordert werden auch ein Mindestlohn, eine Einheitskasse oder die 35-Stunden-Woche.
Feministischer Streik statt von Frauenstreik
Zudem bringen verschiedene Gruppierungen die generelle Forderung nach mehr Toleranz ein sowie den Begriff «feministisch». Er beinhalte eine grössere Bandbreite von Anliegen, sei diverser und inklusiver. Er umfasse zum Beispiel Queerfeminismus, welcher die Gleichstellung von LGBTQIA* fordert. Oder eine einjährige Elternzeit, von der auch Männer profitieren würden. Verlangt werden weiter ein nationaler Aktionsplan zur Bekämpfung von Rassismus und die Verankerung des Feminismus in der Bildung.
Kritik an der Ausrichtung
Von «offensichtlich linken Forderungen» spricht Jacqueline Theiler, Präsidentin der FDP des Kantons Luzern in der «Luzerner Zeitung». Die Business & Professional Women (BPW) Switzerland engagieren sich ebenfalls nicht mehr beim Frauenstreik. «Das ist eindeutig als linke Aktion angedacht, wir wurden von den Organisatorinnen nicht einmal angefragt», sagt BPW-Präsidentin Claudine Esseiva im «Langenthaler Tagblatt».
Auch der Bäuerinnen- und Landfrauenverband sowie der katholische Frauenbund werden sich demnach dieses Jahr weniger stark engagieren als vor vier Jahren. Am Frauenstreik 2019 nahmen rund eine halbe Million Frauen teil.
In den eidgenössischen Räten findet in dieser Woche eine ausserordentliche Session zum Thema Gleichstellung statt. National- und Ständeräte behandeln in diesem Rahmen am 14. Juni zwölf Vorstösse zu Gleichstellung von Frau und Mann und damit verwandten Themen.