Radio SRF erhält seit Beginn der Corona-Krise viele Mails. Ein Teil der Hörer und Hörerinnen lobt die redaktionelle Leistung. Ein anderer Teil äussert sich aber zunehmend kritisch zur Berichterstattung. So hinterfragt SRF-Hörer Kai Schmidberger die Rolle von Schweizer Radio SRF.
Obwohl mir bewusst ist, dass es einfacher ist, mit dem zu Strom schwimmen als gegen den Strom, möchte ich im öffentlichen Radio und Fernsehen auch von anderen Meinungen und Standpunkten erfahren.
Der stellvertretende Chefredaktor Radio SRF, Fredy Gsteiger, erwidert darauf:
Wir bemühen uns, bei Radio SRF ganz bewusst sehr vielen Standpunkten Raum zu geben: Die Auswahl der Interviewpartner ist breit. Es sind Mediziner, Soziologinnen, Ökonomen und ebenfalls Politikerinnen und Politiker. Sie vertreten alle höchst unterschiedliche Standpunkte zum Corona-Virus. Oder zu den Massnahmen der Regierung und den Folgen für die Gesundheit und Wirtschaft.
Berichtet Radio SRF ausgewogen genug oder zu einseitig? Bietet das Programm genügend «Corona-freie» Zonen oder nimmt das Thema zu viel Raum ein, wie diese SRF-Hörerin kritisiert:
Ich höre jeden Tag SRF 1. Aber im Moment ist es alles andere als toll. Egal, was für Sendungen kommen, überall geht es nur noch um diesen Käfer (ich gebe ihm jetzt keinen Namen). Ich weiss auch, dass ihr uns informieren müsst, aber ist es nicht langsam genug? Nein, es ist genug.
Diese Fragen wurden am Donnerstag, 14. Mai 2020 in der Live-Diskussionssendung «Hallo SRF! Forum» diskutiert. Gesprächspartner und Gesprächspartnerinnen in der Sendung waren Heidi Ungerer, publizistische Leiterin Radio SRF 1, Fredy Gsteiger, stellvertretender Chefredator Radio SRF, Thomas Häusler, Redaktionsleiter Wissenschaft sowie Vinzenz Wyss, Medienwissenschaftler an der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW).