Hunde sind bei uns beliebt. Wer einen will, hat meist eine ganz genaue Vorstellung, wie das Tier sein sollte – gross, klein, braun, schwarz, vielleicht sogar eine bestimmte Rasse... Der künftige Hundehalter macht sich auf die Suche – und findet das Wunschtier oft in keinem Schweizer Tierheim. So landet er im Internet.
Von den rund 500'000 Hunden in der Schweiz stammen 250'000 aus dem Ausland. Die meisten Schweizer finden ihren neuen Liebling in Tierheimen in Ungarn, Rumänien oder Polen. Aber auch in Griechenland oder Spanien führen Strassen- und ausgediente Jagdhunde ein «Hundeleben». In diesen Ländern werden die Tiere zum Teil an Bäumen aufgehängt oder ausgesetzt, vom Staat eingefangen und in Tötungsstationen brutal umgebracht.
Kampf dem «Hundeleben»
«animal-happyend» ist einer der grössten Vereine in der Schweiz, der Hunde aus ausländischen Tierheimen vermittelt. Auf der Internetseite der Tierschutzorganisationen finden sich hunderte von Hunden, die in Ungarn oder Spanien in Tierheimen leben und aus Tötungsstationen gerettet wurden.
In Spanien und auch Ungarn werden uns die Hunde zum Teil über den Zaun des Tierheims geworfen.
«animal-happyend» ist als Verein aufgebaut und wurde vor 12 Jahren von Yvonne Fiedler und Yvette Höner ins Leben gerufen. Die Organisation kann pro Jahr rund 250 Hunden einen neuen Platz in der Schweiz anbieten. In den letzten 12 Jahren fanden so 2000 Hunde den Weg hierhin. Vermittelt werden die Tiere über das Internet.
Der Schweizer Tierschutz rechnet mit bis zu 8000 ausländischen Hunden pro Jahr, die aber unter anderem auch von Privaten und illegalen Händlern in die Schweiz gebracht werden.
Vorsicht mit Hunden aus dem Internet
«Einen Hund kann man nicht einfach im Internet kaufen», sagt die bekannteste Schweizer Tierschützerin Susy Utzinger. Es stehe zu viel auf dem Spiel. Bei einer Hundevermittlung sei wichtig, dass der Vermittler den Hund, seine Geschichte und sein Wesen kenne und wisse, wie das Tier in gewissen Situationen reagiert.
Einen Hund kann man nicht einfach im Internet kaufen.
Ganz verpönt und in der Schweiz zum Teil auch verboten ist der Hundekauf an der Grenze ab Lastwagen. Alle Tiere, die in die Schweiz eingeführt werden, müssen über die nötigen Papiere und Impfungen verfügen und dürfen an Ohren und Schwanz nicht kupiert sein. Das sind die Regeln des Bundes.
Hunde aus dem Schweizer Tierheim
Aber auch jedes Tierheim hat seine Regeln, an wen es die Tiere weitergibt. Zum Beispiel spielen Alter, Familie, Arbeitstätigkeit und Erfahrung als Hundehalter eine Rolle. Durch strengere Vorgaben wird es vor allem für Familien mit Kindern und ältere Menschen schwieriger, einen Hund aus einem Schweizer Tierheim zu bekommen. Auch darum weichen viele auf ausländische Hunde aus.
Strenge Kontrollen auch bei «animal-happyend»
Wer von «animal-happyend» einen Hund will, muss durch eine strenge Vorkontrolle. Auch hier will man den geretteten Hunden keine weitere Odyssee zumuten. Nach einer schriftlichen Bewerbung wird der künftige Hundehalter zuhause besucht. Nach der Ankunft des Hundes macht die Tierschutzorganisation eine Nachkontrolle. Wenn in der neuen Familie Probleme auftreten, werden die Hunde jederzeit wieder aufgenommen.
Glücklich mit Hund aus Ungarn
Monique Drago aus dem Kanton Aargau hat durch «animal-happyend» ihren Traumhund gefunden. Die Familie wünschte sich explizit einen grossen Hund. Da dieser in der näheren Umgebung in keinem Schweizer Tierheim zu finden war, hat sich die Familie im Internet einen Hund ausgesucht. Die Erfahrungen, die Monique Drago mit ihrem Schäfermischling Timor gemacht hat, sind durchwegs positiv. So positiv, dass Monique Drago heute selber für den Verein Vorkontrollen bei neuen potenziellen Hundebesitzern macht.
Ich würde jederzeit wieder einen Hund von animal-happyend über das Internet beziehen.