Wer in ein Flugzeug steigt, hat gute Chancen, dass am Boden ein Teppich in der Farbe der entsprechenden Airline verlegt ist, der im bernischen Melchnau gewoben wurde. Die Firma Lantal gehört zu den Weltmarktführern der Branche. Sie produziert auch Sitzbezüge aus unterschiedlichen Materialien.
Alle Flugzeugtextilien müssen strengsten Vorschriften genügen und klaren Designwünschen entsprechen. Die Firma Lantal verwendet für den Teppichflor sehr gern Wolle. Das Wollgewebe wird mit einem technischen Material unterlegt, das vor allem eines ist: feuerfest.
Auch im Bereich der Outdoorkleidung, der Funktionskleider für Sport und Freizeit, entstehen in der Schweiz immer wieder neue Stoffe. Leicht soll diese Bekleidung sein, sie soll die Wärme des aktiven Körpers ausgleichen, das Schwitzen erleichtern, vor Wind und Regen schützen.
Während die altehrwürdige Schoeller Textiles aus dem St. Gallischen Sevelen auf synthetische und Mischgewebe setzt, bei denen auch mal Kaffeeschalenabfall oder Korkreste zum Einsatz kommen, hat sich die junge Westschweizer Firma Mover ganz und gar der Naturffaser verschrieben. Mover arbeitet mit einem wasserabweisenden Baumwollstoff und verwendet für die Wattierung von Skianzügen Schweizer Alpakawolle.
Schweiz forscht an intelligenten Stoffen
An der Empa in St. Gallen forscht ein internationales Team an intelligenten Textilien, oft auch gemeinsam mit Schweizer Firmen. Das Ziel ist, dass die Faser, aus der das Gewebe hergestellt ist, auch gleich der Sensor ist. Intelligente Textilien werden in nächster Zeit nicht zuletzt in der Medizin ein breites Anwendungsgebiet finden.
Die Firma Forster Rohner Textile Innovations aus St. Gallen hat mit der Empa beispielsweise einen EKG-Gurt entwickelt, der keine lästigen Elektroden mehr braucht, die auf der Haut Schäden verursachen. Der Sensor, der die Herzaktivität des Patienten misst, ist in den Gurt eingestickt.
Dieser EKG-Gurt gibt über eine flexible Membrane kontinuierlich Wasserdampf ab, der dafür sorgt, dass die Elektrodenpads feucht und funktionsfähig bleiben. Die Pads erfassen nun nicht nur die Herzfrequenz eines Patienten, sondern auch andere Körpersignale, die für kardiologische Untersuchungen wichtig sind.