1. Der Löwenzahn
Erkennungsmerkmale: Die gefiederten Blätter wachsen in grundständiger Rosette. Die aufrecht wachsenden Stängel sind hohl mit milchiger Flüssigkeit. Die gelben Blüten sind zungenförmig in einem «Körbchen» angeordnet.
Nicht alles was mit Wildkräutern zu tun hat, muss nach Wiese schmecken und obergesund sein. Der Geschmack des Löwenzahns beispielsweise kommt kombiniert mit einer Süsse wunderbar zum Vorschein.
Der Löwenzahn
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Bild 1 von 2. Ein Wildpflanzen-Klassiker, der so facettenreich in der Küche verwendet werden kann. Bildquelle: SRF / Olivia Gähwiler.
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Bild 2 von 2. Auch in einem Blumenstrauss eine Frühlingsfreude. Bildquelle: SRF / Olivia Gähwiler.
Der Löwenzahn ist nicht nur optisch eine Freude, Studien haben belegt, dass Löwenzahn auch eine aufhellende Wirkung auf uns haben kann. Auch ist er appetitanregend und verdauungsfördernd und regt unsere Leber sowie die Galle an. Seine zusätzlichen Inhaltsstoffe wie Kalium, Carotinoide, Kieselsäure und Vitaminen wie A und C machen ihn zu der passenden Pflanze für eine Kur im Frühling.
Das österliche Hefegebäck «Fugassa Veneta» beispielsweise ist ideal um Löwenzahnblütenblätter zu integrieren und am Osterbrunch aufzutischen.
Das Wildkräuter-Ostergebäck
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Bild 1 von 2. Fugassa Veneta mit Löwenzahn. Bildquelle: SRF / Olivia Gähwiler.
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Bild 2 von 2. Leicht warm super lecker zum Zmorge. Bildquelle: SRF / Olivia Gähwiler.
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2. Der Giersch
Erkennungsmerkmale: Die 3-er-Regel (3-kantiger Stängel, 3 Blattstiele mit jeweils 3-teiligen, gesägten Blättern) lässt uns den Giersch leicht erkennen. Im Sommer blühen die weissen Dolden des Gierschs.
Das Erkennen wird den meisten Hobby-Gärtnerinnen und Gärtner sowieso leicht fallen, da sich diese Pflanze gerne vermehrt und schwer loszukriegen ist. Gut so! Denn er ist so richtig lecker.
Aromatisch mit einem Geschmack, der dem Sellerie oder der Karotte ähnelt, ist der Giersch sehr vielfältig in der Küche anzuwenden. Ob roh im Salat oder auch gekocht – in einer Quiche oder als Gnocchi kann er in grossen Mengen genossen werden.
Giersch-Gnocchi
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Bild 1 von 3. Gnocchi selber zubereiten ist gar keine grosse Hexerei. Bildquelle: SRF / Olivia Gähwiler.
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Bild 2 von 3. Beim Formen und um den Gnocchi hübsche Rillen zu verpassen, ist eine Gabel hilfreich. Bildquelle: SRF / Olivia Gähwiler.
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Bild 3 von 3. Ganz am Schluss wendet man die Gnocchi in flüssiger Butter und Giersch. Bildquelle: SRF / Olivia Gähwiler.
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3. Das Wiesenlabkraut
Erkennungsmerkmale: Der Stängel ist vierkantig und kahl. 6-9 Blätter sind in einem Quirl angeordnet und der Blütenstand besteht aus mehreren Teilblüten, deren Kronblätter weiss sind.
Diese Pflanze hat so einige Geschwister. Bekannt ist vor allem ihr Bruder – der Waldmeister. Aber auch das echte Labkraut (gelbe Blüten) oder das Klettenlabkraut («klebt» dank kleinen Häkchen). Die Artengruppe Wiesenlabkraut findet man aber am häufigsten und schmeckt frisch nach Frühling. Kann roh wie gekocht verwendet werden.
Das Wiesenlabkraut
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Bild 1 von 3. Frisch, mild und grün im Geschmack, Wiesenlabkräuter passen perfekt in Salate. Bildquelle: SRF / Olivia Gähwiler.
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Bild 2 von 3. Erkennungsmerkmal: Die quirlständigen Blätter. Bildquelle: SRF / Olivia Gähwiler.
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Bild 3 von 3. Das Echte Labkraut blüht gelb im Gegensatz zum Wiesenlabkraut, welches weisse Blüten trägt. Beide Pflanzen sind aber essbar. Bildquelle: SRF / Olivia Gähwiler.
Das Wiesenlabkraut eignet sich, wie auch Giersch, für eine Grüne Neune. Eine Suppe, die man traditionellerweise am Grünen Donnerstag kocht. Und zwar aus neun verschiedenen Wildkräutern, Zwiebeln und Bouillon. Auch lecker ist die Suppe mit einem Schuss Rahm. Falls man noch keine neun Wildkräuter kennt, darf man auch mit Küchenkräutern ein wenig tricksen.
4. Die Knoblauchsrauke
Erkennungsmerkmale: Nierenförmige Blätter, unregelmässig gezähnt. Die Blüten sind weiss und klein, mit vier Blütenblätter im Kreuz (Kreuzblütler).
Diese Pflanze ist eine Offenbarung für alle Bärlauchfans und Knoblauchliebhaberinnen. Auch die Knoblauchsrauke hat – wie es der Name schon verspricht – einen Knoblauchgeschmack, aber nicht so penetrant wie der Bärlauch. Zudem hat sie einen leicht bitteren Abgang, der sie zum Kochen noch spannender macht.
Die Knoblauchsrauke
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Bild 1 von 3. Für alle Liebhaber:innen von Knoblauch und Bärlauch. Bildquelle: SRF / Olivia Gähwiler.
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Bild 2 von 3. Die Knoblauchsrauke trägt im Sommer weisse Blüten. Bildquelle: SRF / Olivia Gähwiler.
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Bild 3 von 3. Auch die Blüten sind essbar und sind leicht scharf. Bildquelle: SRF / Olivia Gähwiler.
Die Knoblauchsrauke eignet sich hervorragend um Öle oder Essige zu würzen, in dem man sie für mindestens 14 Tage darin ziehen lässt, aber auch für einen Kräuterbutter oder Pesto der anderen Art. Auch Ravioli lassen sich mit Knoblauchsrauke und Ricotta füllen. Aber Achtung: Die Knoblauchsrauke verliert sehr schnell den Geschmack, wenn man sie zu sehr oder zu lange erhitzt.