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Österliche Wildkräuter: Der Giersch
Aus A point vom 11.04.2022. Bild: SRF / Olivia Gähwiler
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Leckeres «Unkraut» Osterrezepte mit Wildkräutern

Sie wachsen vor unserer Haustür und was viele nicht wissen: Sie sind essbar. Diese Wildkräuter geben uns einen richtigen Schub Frühlingsenergie, hübschen unsere Menüs farblich auf, sind gesund und schmecken obendrein noch sagenhaft gut!

1. Der Löwenzahn

Erkennungsmerkmale: Die gefiederten Blätter wachsen in grundständiger Rosette. Die aufrecht wachsenden Stängel sind hohl mit milchiger Flüssigkeit. Die gelben Blüten sind zungenförmig in einem «Körbchen» angeordnet.

Nicht alles was mit Wildkräutern zu tun hat, muss nach Wiese schmecken und obergesund sein. Der Geschmack des Löwenzahns beispielsweise kommt kombiniert mit einer Süsse wunderbar zum Vorschein.

Der Löwenzahn ist nicht nur optisch eine Freude, Studien haben belegt, dass Löwenzahn auch eine aufhellende Wirkung auf uns haben kann. Auch ist er appetitanregend und verdauungsfördernd und regt unsere Leber sowie die Galle an. Seine zusätzlichen Inhaltsstoffe wie Kalium, Carotinoide, Kieselsäure und Vitaminen wie A und C machen ihn zu der passenden Pflanze für eine Kur im Frühling.

Das österliche Hefegebäck «Fugassa Veneta» beispielsweise ist ideal um Löwenzahnblütenblätter zu integrieren und am Osterbrunch aufzutischen.

2. Der Giersch

Erkennungsmerkmale: Die 3-er-Regel (3-kantiger Stängel, 3 Blattstiele mit jeweils 3-teiligen, gesägten Blättern) lässt uns den Giersch leicht erkennen. Im Sommer blühen die weissen Dolden des Gierschs.

Das Erkennen wird den meisten Hobby-Gärtnerinnen und Gärtner sowieso leicht fallen, da sich diese Pflanze gerne vermehrt und schwer loszukriegen ist. Gut so! Denn er ist so richtig lecker.

Giersch
Legende: Giersch schmeckt leicht nach Petersilie oder Karotte. SRF / Olivia Gähwiler

Aromatisch mit einem Geschmack, der dem Sellerie oder der Karotte ähnelt, ist der Giersch sehr vielfältig in der Küche anzuwenden. Ob roh im Salat oder auch gekocht – in einer Quiche oder als Gnocchi kann er in grossen Mengen genossen werden.

3. Das Wiesenlabkraut

Erkennungsmerkmale: Der Stängel ist vierkantig und kahl. 6-9 Blätter sind in einem Quirl angeordnet und der Blütenstand besteht aus mehreren Teilblüten, deren Kronblätter weiss sind.

Diese Pflanze hat so einige Geschwister. Bekannt ist vor allem ihr Bruder – der Waldmeister. Aber auch das echte Labkraut (gelbe Blüten) oder das Klettenlabkraut («klebt» dank kleinen Häkchen). Die Artengruppe Wiesenlabkraut findet man aber am häufigsten und schmeckt frisch nach Frühling. Kann roh wie gekocht verwendet werden.

Das Wiesenlabkraut eignet sich, wie auch Giersch, für eine Grüne Neune. Eine Suppe, die man traditionellerweise am Grünen Donnerstag kocht. Und zwar aus neun verschiedenen Wildkräutern, Zwiebeln und Bouillon. Auch lecker ist die Suppe mit einem Schuss Rahm. Falls man noch keine neun Wildkräuter kennt, darf man auch mit Küchenkräutern ein wenig tricksen.

Die Grüne Neune
Legende: Die Grüne Neune Eine Suppe aus neun Wildkräutern. Zum Beispiel aus: Giersch, Wiesenlabkraut, Knoblauchsrauke, Bärlauch, Gänseblümchen, Löwenzahnblätter, Wiesenschaumkraut und Sauerampfer. SRF / Olivia Gähwiler

4. Die Knoblauchsrauke

Erkennungsmerkmale: Nierenförmige Blätter, unregelmässig gezähnt. Die Blüten sind weiss und klein, mit vier Blütenblätter im Kreuz (Kreuzblütler).

Diese Pflanze ist eine Offenbarung für alle Bärlauchfans und Knoblauchliebhaberinnen. Auch die Knoblauchsrauke hat – wie es der Name schon verspricht – einen Knoblauchgeschmack, aber nicht so penetrant wie der Bärlauch. Zudem hat sie einen leicht bitteren Abgang, der sie zum Kochen noch spannender macht.

Die Knoblauchsrauke eignet sich hervorragend um Öle oder Essige zu würzen, in dem man sie für mindestens 14 Tage darin ziehen lässt, aber auch für einen Kräuterbutter oder Pesto der anderen Art. Auch Ravioli lassen sich mit Knoblauchsrauke und Ricotta füllen. Aber Achtung: Die Knoblauchsrauke verliert sehr schnell den Geschmack, wenn man sie zu sehr oder zu lange erhitzt.

Podcast A point

In der Sendung «À point – Wissen aus der Küche auf den Punkt gebracht» tischen wir Ihnen Wissenswertes rund um die Küche und das Kochen auf.

Weitere Audios und Podcasts

Radio SRF 1, A Point, 11. April 2022, 11:40 Uhr

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