Spaghetti, Penne, Rigatoni, Müscheli und Hörnli ... wenn's in der Küche pressiert und der Kochaufwand überschaubar bleiben soll, ja, dann greifen wir oft und gerne zu einem Teller Pasta. Mit einem pro Kopf-Verbrauch von plusminus neun Kilogramm Pasta pro Jahr rangieren wir zwar deutlich hinter unseren italienischen Nachbarn, wo pro Kopf und Jahr ganze 25 Kilogramm Teigwaren auf den Tisch kommen, aber ein Teller Pasta, so viel lässt sich sagen, ist hierzulande ein durchaus beliebtes Gericht.
Entsprechend versiert sind wir, was das Teigwarenkochen anbelangt: Salzwasser zum Sprudeln bringen, Pasta hineinkippen, kochen, abgiessen, geniessen. So einfach lautet die Formel für den Pasta-Genuss. Wobei: Wie viel Salz kommt denn eigentlich genau ins Pasta-Wasser, damit Tagliatelle & Co. dann auch wirklich perfekt gesalzen sind? Muss das Kochwasser tatsächlich sprudeln? Und werden alle Arten von Teigwaren «al dente» gekocht?
Tja, da gibt's ganz offensichtlich doch noch ein paar Fragen zu klären. Packen wir's an!
Das Wasser
Die Faustregel geht so: Pro 100 g Pasta kommt ein Liter Wasser in den Kochtopf. Für 500 g Pasta reichen dann allerdings schon vier Liter Wasser. Etwas anders verhält es sich mit ganz kleinen Pasta-Mengen. Hier kann man die Faustregel nicht eins zu eins umsetzen. Sprich: wer 100 g Pasta zubereiten will, dem wird empfohlen, doch mindestens zwei Liter Wasser in einen passenden Kochtopf zu geben.
Das Salz
Eine sehr wichtige Zutat. Denn Nachsalzen geht bei Pasta nicht. Und wer es mit dem Salz etwas zu gut gemeint hat, ist auch verloren. Denn auch wenn sich die Mär vom nachträglichen Abspülen der versalzenen Pasta mit Wasser hartnäckig hält, ist diese Methode nicht zu empfehlen. Sie kann zwar die Salzigkeit der Pasta ein wenig mildern, aber mit dem Spülen geht auch ein Grossteil der beim Kochprozess aus der Pasta ausgetretenen Stärke den Abguss runter. Mit dem Resultat, dass die Sauce nicht mehr gut an der Pasta haftet. Darum lohnt es sich, von Anbeginn an die richtige Menge Salz ins Wasser zu geben und sich diese einfache Faustregel zu merken: Für vier Liter Pasta-Wasser braucht es 40 g oder gut zwei Esslöffel Salz.
Das Öl im Kochwasser
Hier gibt's nicht viel zu sagen: Vergessen Sie's einfach. Gegen das Zusammenkleben der Pasta helfen statt Öl genügend Wasser, ein passender Kochtopf und gelegentliches Umrühren während des Kochprozesses.
Der «al dente»-Moment
Um den «al dente»-Moment zu erwischen, darum müssen Sie sich beim Pasta-Kochen wirklich bemühen. Heisst, nicht einfach der Empfehlung auf der Packung vertrauen. Und auch nicht einfach den Timer in Ihrem Handy je nach Pasta auf 10 oder 11 Minuten einstellen und dann pflichtschuldigst die Pasta abgiessen. Nein, der erfolgreiche Pasta-Koch, die erfolgreiche Pasta-Köchin probieren. Und zwar gegen Ende der voraussichtlichen Kochzeit immer mal wieder. Spürt man dann beim Essen der Pasta einen klitzekleinen Widerstand zwischen den Zähnen und sieht man einen ganz kleinen weissen Kern im Innern der Pasta, dann haben Sie ihn erwischt, den «al dente»-Moment.
Und noch was: Falls Sie das ganze Getue um «al dente» schnell mal triggert, dann kochen Sie doch einfach statt getrockneter Hartweizen-Pasta frische Eierteigwaren. Bei frischen Teigwaren gibt es kein «al dente». Aber aufgepasst: Auch wenn Sie sich ganz aufs Frisch-Teigwaren-Kochen verlegen, kommen Sie ums Probieren vor dem Abgiessen nicht herum. Als Richtgrösse gilt: Vier Minuten dauert es auf jeden Fall, bis Frischteigwaren perfekt gekocht sind. Aber eben, wie gesagt: Probieren Sie vor dem Abgiessen!
Die Sauce
Nein, servieren Sie diese auf keinen Fall separat oder als Saucen-Klacks oben auf der Pasta. Mit einer einzigen Ausnahme: wenn Ihre Kinder beim Pasta-Plausch vorab unbedingt zwei oder drei Gabeln «blutte» Butter-Pasta kosten wollen, dann nur zu. Ansonsten gilt: Die Pasta wird unmittelbar nach dem Abgiessen in die heisse Sauce gegeben und sorgfältig gemischt. Nur so bleibt die Sauce perfekt an der frischgekochten Pasta haften. Übrigens: Ist die Sauce zu dick oder fehlt es ihr an Sämigkeit, geben Sie etwas vom Pastawasser hinzu, von dem Sie, vor dem Abgiessen der Pasta, stets ein Tässchen voll auf die Seite stellen. Man weiss ja nie.