Rüebli, Tomaten, Peperoni. Die Spitzenplätze auf der Liste unserer Lieblingsgemüse sind seit Jahren vergeben. Die Zucchetti rangieren gemäss dem Verband der Schweizer Gemüseproduzenten gerade mal auf Platz 9. Gut 27'000 Tonnen davon kommen hierzulande pro Jahr auf den Markt. Ein Drittel stammt aus einheimischer Produktion. Drei Kilo Zucchetti konsumieren wir im Durchschnitt jedes Jahr. Bei den Rüebli ist der Pro-Kopf-Konsum mehr als doppelt so hoch.
Dabei ist die Zucchetti ein sehr unkompliziertes Gemüse. Sie gibt kaum zu rüsten und ist dank wenig Eigengeschmack vielseitig einsetzbar. Sie kann gekocht und roh genossen werden. Im Kühlschrank hält sie problemlos ein paar Tage aus und sie kostet, wenn sie Saison hat, nicht alle Welt. Apropos Saison: Da gibt es Zucchetti in Hülle und Fülle, eine regelrechte Schwemme. Wer einen Garten hat, weiss, wovon wir sprechen.
Viele gute Gründe also, ein wenig am Image der Zucchetti zu werkeln: Mit Rezepten, die zeigen, dass die Zucchetti durchaus das Zeug zum Lieblingsgemüse hat:
1. Butterzarte Zucchetti – oder ein Hoch auf durchgegartes Gemüse
Dieses Gericht kommt aus der Küche des britischen Spitzenkochs Fergus Henderson. Einem breiteren Publikum bekannt als Mann hinter dem «Nose to Tail»-Trend. Er verkocht aber nicht nur das ganze Tier vom «Schnörrli» bis zum «Schwänzli», der Spitzenkoch kann auch Gemüse zubereiten, und wie!
Seine butterzarten Zucchetti lassen sich beinahe im Schlaf zubereiten: Butter schmelzen, Knoblauchzehen und grob geschnittene Zucchetti dazugeben. Das Gemüse in der Butter schwenken und mit Salz und Pfeffer würzen. Dann bei geschlossenem Deckel eine Viertelstunde sanft köcheln lassen. Dabei ab und zu umrühren. Fertig! Mundet herrlich und widerlegt in Zeiten des Al-Dente-Gemüses, das hartnäckige Gerücht, dass Zucchetti ohne Biss nicht schmecken.
Zum Rezept:
2. Zucchetti mit ganz viiiiiiel Aroma
Sollten Sie jetzt immer noch zum harten Kern derjenigen gehören, welche die Zucchetti nur dann mögen, wenn sie Biss hat, dann machen Sie unsere Zucchetti «Asia Style» ganz bestimmt froh. Diese kommen nämlich knackig und überdies noch mit sehr viel «umami» daher.
So geht's: Die Zucchetti in längliche Stäbchen von der Grösse Ihres kleinen Fingers schneiden. Eine rote Zwiebel in grobe Steifen hobeln und eine Knoblauchzehe schälen. Alles zusammen in etwas Olivenöl anbraten und vorsichtig salzen. Wenn das Gemüse etwas Farbe angenommen hat, Soja- und Austernsauce dazugeben. Auf kleinem Feuer noch etwa garen und die Flüssigkeit eindicken lassen. Mit schwarzem Pfeffer abschmecken und vor dem Servieren geröstete Sesamkerne darüber geben. Da soll noch einer sagen, Zucchetti hätten wenig Geschmack!
Zum Rezept:
3. Die Zucchetti-Blüte: Zart und knusprig
Da blüht Ihnen jetzt ganz schön was, aber im positiven Sinne! Die knallgelbe Blüte der Zucchetti ist nämlich eine wahre Delikatesse. Ganz klassisch mit Ricotta gefüllt, oder noch simpler, in Olivenöl knusprig ausgebacken. Marcella Hazan, die «Grande Dame» der italienischen Küche, verwendet dazu ausschliesslich männliche Blüten. Das sind diejenigen am Stiel. Die weiblichen, die oben an der Zucchetti-Frucht sitzen, werden, schreibt Hazan, beim Kochen matschig.
Und so geht's: Die Blüten leicht salzen und durch einen einfachen aus Wasser und Mehl angerührten Teig ziehen. Anschliessend in Olivenöl ausbacken. So einfach und schnörkellos dieses Rezept ist, so grossartig munden die zarten Blüten. Unbedingt ausprobieren!