Es ist wohl eines der grösseren essbaren Pflanzenteile: das Herz einer ausgewachsenen Kokospalme. Es ist bis einen Meter lang, hat schon mal 20 bis 30 Zentimeter Durchmesser. Um es zu ernten, muss man den Baum fällen. «Deshalb heisst der Salat aus diesem Pflanzenteil auch Millionärssalat», sagt Simone Delorié. Sie lebte einige Jahre in der Schweiz, wohnt mittlerweile aber wieder auf den Seychellen, wo sie aufgewachsen ist.
Auch Jungpflanzen haben essbare Herzen
Auch auf den Seychellen, wo Kokospalmen in Hülle und Fülle wachsen, isst man den Millionärssalat eher zu besonderen Anlässen. Oder man hat Glück und kann ein Palmherz ergattern, das von einem Baum kommt, der sowieso gefällt werden muss. Simone Delorié ist passionierte Gärtnerin und auf ihrem Grundstück wachsen einige stattliche Kokospalmen.
Man kann auch die Herzen von Palmen essen, die erst fünf, sechs Jahre alt sind.
Doch auch ohne diese zu fällen, hat sie einen Weg gefunden, wie sie Palmherzen ernten kann: «Man kann auch die Herzen von Palmen essen, die erst fünf, sechs Jahre alt sind», erzählt sie im Gespräch mit SRF-1-Foodexpertin Esther Kern. Das Herz sei etwas kleiner, aber genau so gut wie das einer ausgewachsenen, über zehnjährigen Palme. Sie hat deshalb begonnen, Kokosnüsse keimen zu lassen und daraus in ihrem Garten kleine Palmen zu ziehen, die ihr dann die begehrten frischen Herzen liefern.
Zum Rezept: Curry mit Kokosnussmilch
Und wie werden diese Palmherzen zu Millionärssalat zubereitet? Simone Delorié mariniert zuerst fein geschnittene Zwiebeln in Zitronensaft. Dann hobelt sie das Palmherz fein, mischt es mit den eingeweichten Zwiebeln, etwas Salz und Pfeffer. «Und vielleicht ein bisschen Öl, aber nicht zu viel, sonst schmeckt man das feine Aroma der Kokosnuss nicht mehr», verrät sie. Der Salat mit den wenigen Zutaten begeistert mit einer Textur, die an gehobelte Artischockenböden erinnert und mit leicht nussigem Aroma.
Gekeimte Kokosnuss: eine schwammige Angelegenheit
Manchmal aber wachsen auch bei Simone Delorié im Garten nicht kleine Bäumchen für begehrte Herzen. Vielmehr erntet sie die Kokosnüsse kurz nach dem Austreiben. Denn auch dann liefern die Nüsse eine Delikatesse. Man kennt sie als Kokos-Schwamm oder auch Kokos-Embryo.
Gemeint ist das Innere der bereits ausgetriebenen Kokosnüsse. Dort hat sich an der Stelle, wo bei der frischen Kokosnuss das Wasser ist, eine Art Schwamm gebildet, in Kugelform. Diesen Schwamm kann man essen. «Wir essen ihn einfach so oder auch in Curries», sagt Simone Delorié. Auf den Seychellen kennt man diese Spezialität als Coco germée oder Kokozern in kreolisch.
Simone Delorié hat die Kokozern bereits als Kind kennengelernt und liebt sie noch immer. «Auf den Seychellen kennt das jeder», sagt sie. Und fügt an: «Aber viele pflegen die Traditionen nicht mehr so wie früher und essen dann lieber Heidelbeeren aus Europa.»
In der Sendung «À point – Wissen aus der Küche auf den Punkt gebracht» tischen wir Ihnen Wissenswertes rund um die Küche und das Kochen auf.
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