In China sind zum Teil Lieferketten in der Herstellung von Wirkstoffen für Medikamente unterbrochen. Diese Wirkstoffe fehlen bei der Produktion von gewissen Antibiotika oder Medikamenten, die in der Krebstherapie, gegen Epilepsie oder Parkinson eingesetzt werden.
Abhängikeit von China
Schon bevor das Coronavirus Produktionsketten in China lahmlegte, war die Abhängigkeit von ein paar wenigen Wirkstoffherstellern in China immer wieder Thema. Wer in Spitälern und Apotheken arbeitet, wurde schon lange damit konfrontiert, dass man auf Ersatzprodukte ausweichen musste.
Wirkstoffe wieder aus Europa
Nun wird der Ruf eindringlicher, dass Wirkstoffe wieder in Europa, gar in der Schweiz hergestellt werden sollen. So wie 1980, als rund 80 Prozent der Rohstoffe für Medikamente in Europa produziert wurden.
Die Schweiz und Europa müssen sich unabhängig machen und ihre Medikamente der Grundversorgung wieder hier herstellen.
Herzstück Pharmabranche
Warum kann die Pharmabranche, die in einer Studie zur «Bedeutung der Pharmaindustrie in der Schweiz» als «Herzstück der Schweizer Industrie» beschrieben wird, nicht selber wieder wichtige Medikamente des Grundbedarfs respektive deren Wirkstoffe herstellen?
So einfach sei es nicht, sagen alle Beteiligten. Und sie fordern einen Runden Tisch mit Herstellern, Politik, Behörden, Spitälern und Krankenkassen. Denn was auf den ersten Blick einfach wirkt, ist auf den zweiten Blick vielschichtig.
Diskussion in der Sendung «Forum»
In der Sendung «Forum» diskutierten Fachleute folgende Fragen:
- Warum kann man in der Schweiz nicht selbst Wirkstoffe und Medikamente herstellen für den Grundbedarf?
- Kann man KMUs mit Bundesgeldern beauftragen, Medikamente für den Grundbedarf herzustellen?
- Warum produzieren Pharmafirmen, die grosse Gewinne schreiben, nicht auch noch eine «Budget-Linie» für die medizinische Grundversorgung?