Weshalb in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? In einer klaren Nacht ein Abendspaziergang im Quartier reicht, für ein Abenteuer der besonderen Art. Outdoor-Reporter Marcel Hähni will von einem Profi wissen, wie man die Sterne am Nachthimmel ganz einfach mit dem Smartphone einfangen kann. Als Wanderexperte trifft er den Astro-Fotografen Yuri Schmid jedoch nicht im Quartier, sondern mit Schneeschuhen ausgerüstet auf der Ibergeregg im Kanton Schwyz.
Die Iberegeregg ist mit dem öffentlichen Verkehr gut erreichbar. Die Buslinie 505 verkehrt täglich von Schwyz via Ibergeregg nach Oberiberg und zurück. Von der Ibergeregg aus starte ich mit dem Sterne-Fotograf Yuri Schmid auf die nächtliche Tour. Es ist eine signalisierte Schneeschuhroute zur Sternenegg. Dabei will ich erfahren, was das Geheimnis eines perfekten Fotos in der Nacht ist.
Es sind keine schwarzen Bilder mit einem hellen Punkt wie bei mir.
Ich selber bin ein «Reflexfotograf». Das heisst, ich schiesse meine Fotos mit dem Smartphone immer mit einer Hand und ganz plötzlich aus einer Laune heraus. Eine lange Motivsuche, Einstellungen und den richtigen Lichteinfluss finden, sind nicht mein Ding. Von Yuri Schmid erfahre ich auf der Nachtwanderung: Beleuchtung, Blende, Nachtmodus und Selbstauslöser sind zentral.
Während ich nur mein iPhone in der Tasche habe, ist der Rucksack von Yuri prall gefüllt mit einer Profi-Kamera und Stativ. Für ein gutes Foto stützt sich der Naturfotograf und studierter Umweltwissenschaftler auf drei Parameter. Die richtige Beleuchtungszeit und Öffnung der Blende und ein ISO-Wert von 100 oder 200. Ein eher niedriger ISO-Wert fängt Details bei Dunkelheit besser ein. Je höher der ISO-Wert ist, desto mehr besteht die Gefahr, dass die Bilder körnig werden. Weil es für eine optimale Beleuchtung Zeit braucht, stellt man die Kamera in der Nacht auf ein Stativ.
Für gute Nachtaufnahmen mit dem Smartphone, sollte man drei Punkte beachten: Nachtmodus, Selbstauslöser und ein Stativ.
Eine ganze Kamera-Ausrüstung auf den Berg schleppen, ist nicht jedermanns Sache. Klein und handlich sind die Smartphones, die heute einige dabei haben. Damit lassen sich auch in der Nacht sehr gute Bilder schiessen, sagt Yuri Schmid.
So gelingen Nachtaufnahmen mit dem Smartphone
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Bei den meisten iPhone und Android-Modellen reicht die Kamera-App bereits für gute Nachtaufnahmen.
Nachtmodus und Selbstauslöser einstellen (beim iPhone auf dem Stativ sind bis zu 30 Sekunden möglich. Android wechselt auch automatisch in die höchstmögliche Belichtungszeit).
Für gute Aufnahmen in der Nacht ist ein Stativ ratsam.
Den internen Blitz an der Kamera ausschalten.
Prüfen, ob die Linsen sauber sind.
«Für gute Nachtaufnahmen mit dem Smartphone sollte man drei Punkte beachten: Nachtmodus, Selbstauslöser und ein Stativ», erklärt Schmid. Alternativ kann man das Smartphone auch an einer Wand, einem Baum oder an der Wasserflasche positionieren und so abstützen.
Auch wenn sich der Profi Yuri Schmid etwas weniger Mond und damit weniger Licht gewünscht hätte, ich bin von den Bildern überrascht. Das Resultat lässt sich sehen. Es sind keine schwarzen Bilder mit einem hellen Punkt wie bei mir bislang. Ich weiss jetzt, wie ich mein Smartphone in der Nacht einsetzen kann, um mehr von der Nacht sichtbar zu machen.
Schritt für Schritt Anleitung für iPhone und Android (Samsung)
Wenn man mit den Schneeschuhen unterwegs ist, sollte man sich unbedingt an die offiziellen und signalisierten Schneeschuh-Trails halten, damit Wildtiere nicht aufgeschreckt werden. Das gilt besonders auch bei nächtlichen Touren. Auch die Lawinensituation gilt es immer zu beachten. Eine nächtliche Fotosafari kann auch im Quartier Spass machen. Denn Sie laufen viel aufmerksamer durchs Quartier, wenn Sie auf der Suche nach interessanten Objekten sind. Einen Gartenzwerg, eine streunende Katze oder gar einen Fuchs in der Nacht abzulichten, kann reizvoll sein.
Naturliebhaber und Sternenfotograf
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Yuri Schmid, ist im Knonauer Amt im Kanton Zürich aufgewachsen. Für seine Maturaarbeit 2017 schoss der damals 17-Jährige 16'000 Fotos vom Nachthimmel mit der Milchstrasse, die er schliesslich zu einem sechsminütigen Zeitrafferfilm verarbeitete. Für seine Arbeit bekam er eine Auszeichnung und verschiedene Medien verbreiteten seinen Film online.
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