Jann Jenatsch (51) arbeitet seit 27 Jahren bei «Keystone» und führt die Schweizer Fotoagentur seit 2008 als Geschäftsführer. Bei der Bildagentur arbeiten 75 Mitarbeitende, darunter 20 festangestellte Fotografen. Auf seiner Datenbank bietet das Unternehmen über sieben Millionen Bilder an und verfügt über ein historisches Archiv mit über zehn Millionen Bildern. Dieses Archiv bildet einen wichtigen Bestandteil des visuellen Gedächtnisses der Schweiz.
Mit Couverts auf Redaktionsbesuch
1953 in Zürich gegründet, hat sich «Keystone» in den letzten 60 Jahren vom Einmann-Betrieb zur grössten Schweizer Bildagentur gewandelt. Auch die Arbeitsabläufe haben sich verändert: In den 50er Jahren trafen mit der Post Couverts mit pro Sujet drei Prints mit Bildern von den Keystone-Filialen in London, Paris und München ein. Die Keystone-Mitarbeitenden besuchten mit diesen Bildern nachmittags die Redaktionen, immer in der Reihenfolge, wie die besten Preise pro Bild erzielt wurden. Die übriggebliebenen Bilder wurden mit der Post an die Zeitungen «Tribune de Genève» und «St. Galler Tagblatt» geschickt.
Der Schritt ins Internet
Die Digitalisierung des gesamten Bildermarkts stellte die grösste Herausforderung für die Fotoagentur dar. 1997 wagte sich «Keystone» ins Internet und rüstete die Fotografen mit digitalen Kameras aus. Zur Jahrtausendwende war die Newsfotografie vollständig auf digitale Produktion umgestellt. Heute treffen täglich 5000 bis 10`000 Bilder in der Fotoagentur ein.