Omnipräsenter Vater
Der berühmte Vater von Mike La Marr ist auch 30 Jahre nach seinem Tod noch allgegenwärtig. Erst kürzlich sind im Radiostudio Zürich Bilder von Moses La Marr aufgetaucht. Er trat am 4. Dezember 1961 an einer der legendären Studiopartys von Radio Beromünster auf. Dass von dieser Studioparty auch noch ein Tondokument existiert, ist ein Wunder. Es ist die einzige Sendung, die damals aufgezeichnet und archiviert wurde. Mike La Marr war damals noch nicht auf der Welt und freut sich über diese Archivperle.
Ich werde heute noch sehr oft von Hörerinnen und Hörern angesprochen, die meinen Vater noch auf der Bühne erlebt haben.
Von den Südstaaten in die Schweiz
Moses La Marr kam erstmals 1955 für einen Auftritt im Hallenstadion in die Schweiz. Der Sohn eines Baptistenpredigers sang in frühester Jugend in einem Kirchenchor und wurde später die prägnante Stimme von George Gershwins Oper «Porgy and Bess».
Moses La Marr stand mit seiner Bassstimme in einer Doppelrolle auf der Bühne und tourte mit dem Ensemble durch die ganze Welt. Insgesamt bereisten sie mit der Oper 33 Länder. Im Winter 1955 machte die «Porgy and Bess»-Truppe auch Halt in Leningrad. Es war der erste Besuch einer amerikanischen Theaterkompanie in Russland. Der grossartige Erfolg brachte Moses La Marr auch eine Rolle im gleichnamigen Film. Er arrivierte zum Weltstar.
In der Schweiz liess sich der aus den amerikanischen Südstaaten stammende Moses La Marr später der Liebe wegen nieder. Er heiratete eine junge Zürcherin und hatte mit ihr zwei Söhne. Mike, der ältere der beiden, ist 1962 auf die Welt gekommen – also ein Jahr nach Vaters Auftritt im Radiostudio Zürich. Seit 2001 ist Mike La Marr Moderator bei Radio SRF 1 und ist hier seinem Vater einen Schritt näher gekommen.