Die ängstliche Birne
Sie wagt nur, was der grosse Bruder Apfel schon erfolgreich vorgezeigt hat. Doch was er kann, kopiert sie ziemlich gut: lässt sich klein schneiden, mit etwas Zitronensaft, Zimt, Rosinen, Rum und Zucker dünsten und als Birnenstrudel in Blätterteig einrollen. Oder als Birnenmousse zum Dessert servieren – die kleine Schwester eben.
Die verliebte Birne
Müsste man der Birne einen perfekten Partner suchen, würde man ihr wahrscheinlich die Nuss empfehlen. Auffallend oft werden sie zusammen auf dem Teller gesehen. Süss als Birne-Nuss-Kuchen mit Zartbitterschokolade-Splittern, als Birne im Teigmantel kombiniert mit Haselnüssen im Mürbeteig oder als Caramelbirnen zum Nuss-Soufflé . Das Birnenschnapsmousse aus der «Männerküche» (siehe Bild oben) kann man sogar wahlweise mit Mandeln, Haselnüssen, Macadamia oder einer anderen Nuss machen. Birne und Nuss vertragen sich fast immer.
Die mutige Birne
Manchmal wagt die Birne Freundschaften, die auf den ersten Blick ungewöhnlich scheinen: mit Käse beispielsweise. Während sie sich bei den Bunten Spaghetti mit Birne, Ziegenkäse und Mandeln von den Spaghetti umgarnen lassen, verfliessen sie im Birnen-Risotto von Annemarie Wildeisen förmlich mit dem Taleggio. Auch Gorgonzola und Birne verstehen sich gut: ganz einfach als Sauce etwa mit etwas Rahm, Salz und Pfeffer oder als Käsewähe mit Nüssen und Birnen . Und zum Dessert ein leckeres Ingwerparfait auf Birnencarpaccio . Auch der Birnenkuchen mit Ricotta und Lavendelhonig ist eine Sünde wert.
Die betrunkene Birne
Eigentlich ist die Birne ja ein Gesundheitsfan, ausgeglichen und deswegen auch bei Babys und Magen-Darm-Patienten beliebt. Doch auch sie lässt sich manchmal gehen: Dann setzt sie sich nackt in eine köchelnde Rotwein-Zimt-Zucker-Nelken-Mischung bis sie ganz dunkelrot wird – und kaum noch stehen kann. Das Rezept zur Rotweinbirne finden Sie hier . Die betrunkene Birne wurde auch schon ertappt im Amaretto bedeckt mit Mandelkrokant oder im Röteli an der Seite eines Soufflé-Glacés .
Die exquisite Birne
Nach New York schafft es nicht jeder. Die Birne aber schon. Als Pastinaken-Birnen-Suppe nämlich im Kochbuch des Schweizer Spitzenkochs Daniel Humm. Im «Reporter»-Film «Meister des Geschmacks» gewährt Daniel Humm Einblick in seine Küche und erklärt, was ein Rezept braucht, um seine Anerkennung zu bekommen. Der Schweizer führt in New York das Restaurant «Eleven Madison Park», das mit der Höchstnote von drei Michelin-Sternen bewertet wird. Den Film finden Sie hier .