Der Tod sei immer im Rucksack mit dabei bei einer Expedition wie dieser, sagt Evelyn Binsack. Ganz alleine reist die 50-Jährige am Wochenende zum Nordpol um diesen zu durchqueren. Sie fliegt nach Oslo, reist weiter nach Spitzbergen und dann Richtung Nordpol. Menschenseelenallein.
Mit im Gepäck hat sie zwei Schusswaffen, eine Leuchtpistole und einen Trockenanzug. Den Trockenanzug würde sie dann brauchen, wenn sie in eine Wasserspalte im Nordpolarmeer einbrechen würde. Die Schusswaffen sind ihre letzte Option, sollte sie im Nordpol von einem Eisbären bedroht werden. «Mit der Leuchtpistole könnte ich Tiere vertreiben und wenn das nicht gelingt, müsste ich im allerletzten Notfall die Wafffe zur Hand nehmen.»
Nahrung kann Eisbären anlocken
Würde sie auf einen Bären schiessen? Sie habe sich diese Situation einige Male durch den Kopf gehen lassen, sagt Binsack. Schliesslich hat sie aber schiessen gelernt. «Wenn es lebensbedrohend ist, muss man schnell reagieren, dann kann man nicht mehr denken, sondern muss funktionieren», sagt sie.
Eisbären anlocken könnte die Nahrung, die Binsack kochen muss. Bei ihrer Grönland-Expedition vor einigen Jahren habe sie gefriergetrocknete Nahrung gegessen – doch diese habe ihr überhaupt nicht zugesagt. «Diese Nahrung hat soviel Geschmacksverstärker, dass ich nach einem Monat Vanille von Schokolade und eine Erdbeer von einer Banane nicht unterscheiden konnte.»
Mehr zur Expedition
Auch wenn der Abenteurerin viel an dieser Expedition liegt, würde sie die Reise nicht um jeden Preis durchziehen. «Wenn das Leben auf dem Spiel steht, wenn es lebensbedrohlich wird, dann würde ich abbrechen.» Aber wenn man sich solange auf eine Reise vorbereitet habe und soviel Geld drin stecken würde, sei man mit der Sache wie verheiratet und dann sei der Leidenspegel hoch.
Die Expedition im Nordpol ist die dritte von insgesamt drei Etappen. Mehr zu den ersten beiden Etappen erfahren Sie hier oder in der Linkbox.