Mit seiner stattlichen Statur hat er die meisten nicht nur körperlich überragt. Im Sport feierte Edy Hubacher in den 1960 und 1970er Jahren grosse Erfolge. Der Mehrkämpfer dominierte in den Disziplinen Kugelstossen und Diskuswerfen. Das kam ihm auch im Bobsport zugute. An den Winterspielen in Sapporo 1972 wurde er mit Jean Wicky Olympiasieger im Viererbob und holte Bronze im Zweier.
Vom Primarlehrer und Vater zum Rätselschmied
Er liess sich zum Primarlehrer ausbilden lassen, um von Religion bis zum Weitsprung alles zu unterrichten. Wie im Sport – vielseitig musste es sein. Hinzu kam 1963 seine Passion für Rätsel. Die Geburt seines Sohnes war zugleich der Startschuss zum Rätselschmied.
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Bild 1 von 10. Der Leichtathlet Edy Hubacher schreibt bei einem Meeting in Frauenfeld 1968 Autogramme. Hubacher stösst in Frauenfeld erstmals über 19 Meter. Bildquelle: Keystone/STR.
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Bild 2 von 10. Das Photo entstand 1969 bei der Siegerehrung vom «schnäuscht Könizer», den SRF 1-Hörer Claudio della Ragione gewonnen hat und Glückwünsche von Edy Hubacher entgegennehmen konnte. Bildquelle: zVg Claudio della Ragione.
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Bild 3 von 10. Der Leichtathlet Edy Hubacher, links, unterhält sich im Oktober 1968 bei den Olympischen Sommerspielen in Mexiko mit einem Athleten aus Indien. Bildquelle: Keystone/Str.
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Bild 4 von 10. Edy Hubacher in Aktion beim Diskuswerfen im August 1969 beim Leichtathletikmeeting in Zürich. Bildquelle: Keystone/Str.
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Bild 5 von 10. Edy Hubacher in Aktion beim Kugelstossen im Sommer 1972. Bildquelle: Keystone/Str.
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Bild 6 von 10. Der Leichtathlet Edy Hubacher mit Regenschirm bei einer Siegerehrung, aufgenommen im Jahr 1970. Bildquelle: Keytone/Str.
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Bild 7 von 10. Der Leichtathlet Edy Hubacher ruht sich im Juni 1963 beim Eidgenössischen Turnfest in Luzern zwischen den Wettkämpfen aus. Bildquelle: Keystone/Str.
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Bild 8 von 10. Das Team Schweiz 1 macht im Februar 1972 bei den Olympischen Winterspielen in Sapporo (JPN) den Bob startklar. Jean Wicki, Edy Hubacher, Hans Leutenegger, Werner Camichel (v.r.n.l.) gewinnen Gold. Bildquelle: Keystone/Str.
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Bild 9 von 10. Das Schweizer Viererbobteam mit Edy Hubacher, Werner Camichel, Hans Leutenegger und Jean Wicki (v.r.n.l.) freut sich an den Olympischen Winterspielen in Sapporo 1972 über seinen Sieg. Bildquelle: Keystone/Str.
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Bild 10 von 10. Edy Hubacher hält noch heute den Disziplinen-Weltrekord im Kugelstossen im Zehnkampf. Der Rekord von 19,17 Metern könnte ihn überleben. Bildquelle: Keystone/Ulf Schiller.
Sein erstes Rätsel entwarf Edy Hubacher für die Satirezeitschrift Nebelspalter. Auch in vielen anderen Zeitungen und Zeitschriften fanden seine Rätsel einen Platz.
Ich habe sie einmal versucht zu zählen. Es sind einige Tausend.
Dreissig Jahre war Edy Hubacher für die Rätsel der Radio-Musik-Box verantwortlich und im TV war er der Kopf hinter den Kulissen der Rubrik «Rätsel TAF» im Tagesfernsehen.
Edy Hubacher war bekannt für seine kniffligen und kreativen Rätsel, die oft auch auf aktuelle Themen eingingen. Über dreissig Rätselarten hat er geschaffen. Auf die Frage, wie viele Rätsel denn aus seinem Kopf und seiner Feder stammen, sagt der 85-Jährige: «Ich habe sie einmal versucht zu zählen. Es sind einige Tausend.»
Während seine Frau zu Beginn noch mit Tusche die Schemas gezeichnet und er auf einer «Hermes Baby» die Fragen geschrieben habe, sei er erst mit fünfzig auf den Computer umgestiegen. Er nehme es genau und bezeichnet sich selber als «Tüpflischisser» oder «Korinthenkacker».
Rätseln in Zeiten von Computer und KI
Ob Zahlen oder Buchstabenrätsel – geknobelt wird immer noch Land auf und ab. Dass mit dem Aufkommen vom Computer sicher viele auch Google zur Hilfe nehmen, stört ihn nicht. Wenn er selber Rätsel löse, tue er es im Notfall auch. Formuliere er Fragen für ein Rätsel, würde er jedoch immer googeln.
Von der Unterstützung durch künstliche Intelligenz hält der Rätselmacher nicht viel. Auch wenn es ein technischer Fortschritt sei, führe das zu einer Degeneration. Er zitiert einen Losungsspruch aus seinem Tagebuch: «Einmal kein Fortschritt, das wäre einer.»
Vom «Gstabi» zum Zehnkämpfer und zurück
Die vergangenen zwei, drei Jahre haben Edy Hubacher gesundheitlich zugesetzt. In einem Mail an Bekannte und Freunde schrieb er kurz vor seinem 85. Geburtstag: «Der schwache Motor erlaubt es nicht, die nötigen Reparaturen am Chassis vorzunehmen. Das Benzin geht langsam aus, der Akku ist eher halb leer als halb voll. Fehlzündungen werden häufiger. Die Blicke in den Rückspiegel ersetzen Vorsicht und Aussicht.»
Impressionen aus Edy Hubachers Leben
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Bild 1 von 10. Tochter Sabine und Sohn Marc unterstützen ihren Vater beim ungeliebten Ausdauertraining. Bildquelle: zVg Edy Hubacher.
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Bild 2 von 10. Edy Hubacher hatte immer schon eine Passion für Rätsel, bis er selber welche für Zeitungen, Radio und Fernsehen erstellt hat. Bildquelle: zVg Edy Hubacher.
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Bild 3 von 10. Villa Kunterbunt – Hubachers Viergenerationenhaus in Moosseedorf BE. Bildquelle: zVg Edy Hubacher.
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Bild 4 von 10. Edy Hubacher mit seiner Grossfamilie. Bildquelle: zVg Edi Hubacher.
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Bild 5 von 10. Das Schönguet, die Ideenwerkstatt für's Gestalten, betreiben seine Töchter. Integriert ist eine Rätselbar, in der Edy Hubacher Rätsel-Workshops anbietet. Bildquelle: zVg Edy Hubacher.
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Bild 6 von 10. Nach Olympia-Gold wurde Edy Hubacher mit der Familie von der Gemeinde Bangerten gefeiert. Bildquelle: SRF Screen.
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Bild 7 von 10. Beim Empfang erhielt Edy Hubacher eine Linde geschenkt, die er später seinem verstorbenen Sohn Marc widmete. Bildquelle: SRF Screen.
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Bild 8 von 10. Unterdessen ist die Linde gross – sie hat für die Familie Hubacher eine grosse Bedeutung und ist ein Ort der Besinnung. Bildquelle: zVg Edy Hubacher.
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Bild 9 von 10. Edy Hubacher mimt Pepe Lienhard und begleitet Pino Casparini von der Pepe-Lienhard-Band. Der Musiker ist ein langjähriger Freund. Hier bei einem Charity-Anlass «Goldene Tage von Sapporo». Bildquelle: zVg Edy Hubacher.
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Bild 10 von 10. Edy Hubacher ist mit 85 Jahren gesundheitlich etwas angeschlagen und hofft, dass er seine «Biografie in Rätseln» noch veröffentlichen kann. Bildquelle: Beat Mathys, Tamedia.
Apropos Rückblick. Eine Linde eingangs von Bangerten BE erinnert Edy Hubacher an seine sportlichen Erfolge. Er bekam sie von der Gemeinde nach dem Olympia-Erfolg geschenkt. Als der Baum gepflanzt wurde, war sein Sohn Marc dabei.
Heute ist die Linde für Edy Hubacher ein Ort der Besinnung. Er widmete den Baum seinem Sohn, der 1983 im Alter von 23 Jahren bei einer Reise auf den Philippinen beim Besteigen eines Vulkans ums Leben kam.
Er habe noch schöne Zeiten erlebt. Trotz der traurigen Sachen im eigenen Leben oder im Weltgeschehen. «Das gehört zu einem langen Leben. Dieses muss man sich verdienen», meint Edy Hubacher.
Noch klopfe sein Herz und Pläne hat er auch. Er arbeitet an einem Buch voller Rätsel.