Schmoren ist eine jahrtausendealte Kochtechnik. Bereits vor 300’000 Jahren, als Menschen begannen, auf offenen Feuerstellen zu kochen, spielte die Methode Fleisch oder Gemüse in Flüssigkeit durch langsames Garen eine bedeutende Rolle.
Gut Ding will Weile haben
Beim Schmoren werden die Zutaten zunächst scharf angebraten, um Röstaromen zu entwickeln, und anschliessend bei niedriger Temperatur in Flüssigkeit wie zum Beispiel Bouillon, Wein oder Tomatensauce für mehrere Stunden gegart. Dies führt dazu, dass zäheres Fleisch zart und saftig wird, da sich Kollagen und Fett auflösen. Neben Fleisch, das durch diese Technik besonders aromatisch wird, eignen sich auch Gemüse hervorragend zum Schmoren. Nicht zu vergessen sind die vielen aromagebenden Gewürze und Kräuter, die jedem Gericht einen eigenen Charakter geben.
Schmorgerichte aus dem Ausland
Bei uns beliebte Schmorgerichte sind unter anderem Gulasch, Ossobuco, Rinderbraten, Boeuf Bourguignon und Coq au Vin. Besonders gut schmeckt zum Beispiel auch ein in Bier geschmortes belgisches Stoofveels mit Pommes frites. Der feine Hopfengeschmack verleiht diesem Gericht eine herbe Note.
Zum Rezept:
Oder wie wäre es mit einem würzigem Matar Paneer aus Indien, das mit Frischkäse statt Fleisch zubereitet wird. Wer asiatische Gewürze mag und vegetarisch essen möchte, wird dieses einfache Gericht lieben.
Zum Rezept:
Fein gemahlene Walnüsse und Granatapfelmelasse sind die Hauptzutaten für ein persisches Fesenjan. Die cremige Sauce ist nussig, süss und sauer. Das reichlich austretende Walnussöl gart das Poulet-Fleisch sanft, sodass es saftig bleibt. Mit rubinroten Granatapfelkernen bestreut ist es sowohl im Gaumen ein Genuss als auch eine Augenweide.
Zum Rezept:
Ein wunderbarer Klassiker der Österreichisch-Ungarischen ist das Szegediner Gulasch. Wohl zur Zeit der K. u. K. Monarchie kreiert verbindet das Gulasch beide Länder – das edelsüsse Paprikapulver aus Ungarn mit dem Sauerkraut aus Österreich.
Zum Rezept:
Im Maghreb ist die Tajine zu Hause. Dieses aus Ton geformte Gefäss mit Deckel wird im Norden Afrikas zum Schmoren von delikaten Gerichten gebraucht. Der aromatische Dampf, der während des Kochens entsteht, wird im konischen Deckel aufgefangen und rieselt wieder zurück ins Gargut. Dieses bleibt dann besonders saftig, wie zum Beispiel Lamm mit getrockneten Pflaumen und Aprikosen.
Zum Rezept:
Trotz moderner Küchentechniken hat das Schmoren bis heute seinen festen Platz in der Küche behalten, da es besonders preisgünstige Fleischstücke in wahre Geschmackserlebnisse verwandelt. Es vereint einfache Zubereitung mit grossem Genuss und stellt eine Verbindung zu einer uralten kulinarischen Tradition dar, die sich über Jahrtausende bewährt hat.