Seit über 40 Jahren denken sich Autorinnen und Autoren kurze Krimis aus, ohne ihrer Phantasie die Zügel der «Political Correctness» anlegen zu müssen. Um die vielen treuen Zuhörerinnen und Zuhörer des «Schreckmümpfeli» immer wieder lustvoll auf die Folter zu spannen, dürfen schon mal ein Hund oder ein Spannteppich zum Mörder werden oder Tod und Teufel in Person mitmischen.
Eines ist klar: «Menschlich» sind an einem Schreckmümpfeli nur die Autor/Innen und Macher/Innen, nicht aber ihre teuflischen Geschichten, und dies seit 40 Jahren.
Das trimediale Jubiläum
Am 5. November 1975 strahlte Radio Beromünster das erste «Schreckmümpfeli» aus - im November 2015 wurde der runde Geburtstag gebührend gefeiert: Anfang November sendete Radio SRF 1 eine ganze «Gruselwoche» zu Ehren des «Schreckmümpfeli».
Als Höhepunkt der Woche sendete Radio SRF 1 ein zweistündiges Galaprogramm aus dem Theater Ticino - eine Auswahl der leckersten «Mümpfeli» wurden als Live-Hörspiele aufgeführt. Und zum ersten Mal wurden «Schreckmümpfeli» verfilmt: Auf Einladung und mit Unterstützung von SRF haben Kunststudierende sechst kurze Filme als Hommage an das legendäre Radioformat geschaffen.
Unverkennbares Signet mit Grusel-Garantie
Laut schlägt ein Herz, ein rauher Wind verkündet Unheil, eine singende Säge quietscht Johannes Brahms' Wiegendlied: Das ist das Schreckmümpfeli-Signet, auf das Herr und Frau Schweizer wöchentlich warten. Für jede Produktion eigens eingelesen und immer mit anderem Titel aber stets mit gleicher Musik: der Kenner weiss sogleicht, welch Grusel ihm blüht. Während mehr als 30 Jahren galt Rainer Zur Linde als Stimme des Schreckmümpfelis, hat er doch mehrere hundert Signete eingelesen bis er im Januar 2015 plötzlich verstarb. In seine Fussstapfen ist der Schauspieler Samuel Streiff getreten (Der Bestatter).
Verantwortlich für die Sendung «Schreckmümpfeli»:
Anina Barandun, Redaktionsleiterin
Päivi Stalder, Sendeverantwortliche/Regisseurin/Dramaturgin
Sabine Bär-Graf, Online/Redaktionsassistin