Sina gehört seit drei Jahrzehnten zur ersten Garde der Schweizer Musikszene. Ihre ersten Schritte machte sie 1990 noch als Sina Campell auf einer Schlager-Bühne, doch schnell war klar: Ihre musikalische Heimat liegt woanders.
Mit ihrem ersten Mundart-Album gelang ihr 1994 der Durchbruch, seither ist die Walliserin aus der Schweizer Musiklandschaft nicht mehr wegzudenken.
Sie veröffentlichte zahlreiche Alben und wurde mehrfach ausgezeichnet – 2019 wurde sie als erste Frau mit dem Swiss Music Award für ihr Lebenswerk geehrt.
Mut und Experimentierfreude prägen ihre Karriere. Neben der Musik war sie Radiomoderatorin und engagierte sich in diversen künstlerischen Projekten. In der Sendung «Swissmade Live» blickt Sina nun auf 30 Jahre Karriere zurück und beantwortet im Interview unkonventionellere Fragen.
SRF: Wenn du ein Instrument wärst, welches wärst du?
Sina: Eine Gitarre. Weil sie mich seit meinen Kindertagen begleitet und ich all meine Energien durch sie zum Klingen bringen konnte. Mit siebzehn haben meine Gitarre und ich mit dem Song «The House oft he Rising sun» der Animals ein Nachwuchsfestival gewonnen.
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Bild 1 von 7. 1983 gewann Sina mit einer Coverversion von «House Of The Rising Sun» ein Nachwuchsfestival. Bildquelle: zVg / Sina.
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Bild 2 von 7. Bei den Triokonzerten greift Sina zwischendurch auch selbst mal zur Gitarre auf der Bühne. Bildquelle: zVg/Sina.
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Bild 3 von 7. «Hätte ich doch mehr geübt … so gut wie Adrian Stern wäre ich wohl trotzdem nicht geworden», sagt Sina, die mit 17 selbst noch mit der Gitarre auf der Bühne stand. Bildquelle: zVg/Sina .
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Bild 4 von 7. Rebberge erinnern Sina an die Kindheit. Bildquelle: zVg/Sina.
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Bild 5 von 7. Ein «Lüüscheetärli» schön zum Beobachten, aber schwer zu fangen. Bildquelle: Keystone/Gaetan Bally.
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Bild 6 von 7. Sina macht regelmässig Yoga. Bildquelle: zVg/Sina.
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Bild 7 von 7. Das erste Live-Album, das Sina zu ihrem 30-jährigen Bühnenjubiläum veröffentlicht. Bildquelle: zVg/Sina.
Gibt es einen Geruch, der dich an deine Kindheit erinnert?
Der Geruch von Weintrauben und feuchter Erde. Ich war als kleines Mädchen oft mit meiner Familie in unseren Rebbergen und habe stundenlang mit Blättern und Ästchen Puppenstuben gebaut. Und dazwischen immer mal wieder ein paar süsse «Triibil» gegessen.
Welches ist dein Lieblingswort auf Walliserdeutsch?
«Lüüscheetärli» – Eidechse. Auch eine Erinnerung an meine Kindheit. Die flinken Eidechsen auf warmen Steinen sonnend, die man nie zu fassen bekam.
Gibt es ein Hobby oder eine Leidenschaft, die die meisten Menschen nicht von dir erwarten würden?
Die Menschen vielleicht schon, aber ich von mir nicht. Unsere Grossmutter hatte zwei Gärten und ich musste als Mädchen mithelfen.
Viel lieber wäre ich bei meinen «Hanni & Nanni»-Büchern geblieben. Heute habe ich einen kleinen Balkongarten und liebe ihn innig.
Was machst du, um dich zu entspannen und neue Energie zu tanken?
Ich mache Yoga und geniesse diese Stunde in der Woche sehr. Alle, die meinen, das sei nur ein bisschen ruhiges Atmen, irren sich gewaltig. Yoga ist manchmal richtig schön anstrengend. Danach ist man dafür umso entspannter.
Impressionen vom «Swissmade Live» mit Sina
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Bild 1 von 3. Sina und Marietta Tomaschett am Samstag, 1. März 2025 nach der «Swissmade Live»-Sendung. Bildquelle: SRF.
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Bild 2 von 3. Bevor Sina ab dem 7. März auf ihre grosse «Bescht of 30 Jahr-Tour 2025» ging, war sie bei «Swissmade Live» zu Gast. Diese exklusive Veranstaltung bot den Fans von Sina eine einzigartige Gelegenheit, sie in einem intimen Rahmen zu erleben und ihre Musik hautnah zu geniessen. Bildquelle: SRF.
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Bild 3 von 3. Danach gab es eine Studioführung durch die Radiohall. Bildquelle: SRF.
Was ist das Verrückteste, das du jemals auf der Bühne oder als Moderatorin beim damaligen DRS 1 erlebt hast?
Als ich bei DRS 1 in der Nacht arbeitete, habe ich mich versehentlich mal aus dem Gebäude ausgeschlossen. Bis anhin hatte ich nie jemanden in den langen Gängen angetroffen. In dieser Nacht kam per Zufall ein Securitas vorbei und sah mich vor der Tür stehen. Ich hatte sogar noch 30 Sekunden Zeit, die neue CD aufzulegen, bevor es am Sender still geworden wäre. Gemerkt hat es niemand. Mein Puls allerdings war ziemlich oben.
Gibt es ein bestimmtes Album oder Lied von dir, das dir besonders am Herzen liegt?
Ich habe immer von einem Live-Album geträumt. Das haben wir jetzt wahr gemacht. Ab dem 7. März 2025 ist das Album «Bescht of 30 Jahr» draussen, mit Lieblingsliedern, die das Publikum bestimmt hat.
Das Gespräch führte Dano Tamásy.