Nur die vier grossen Städte Zürich, Bern, Basel und Genf bieten den Pendlern und Pendlerinnen Bus- wie auch Tramverkehr an. Zürich hat dabei eines der dichtesten Verkehrsnetze der Schweiz. Bis zu 400 Trams und Busse sind gleichzeitig auf Zürichs Strassen unterwegs und legen täglich eine Strecke von über 90’000 km zurück – mehr als zwei Mal um den Erdball. Damit der Betrieb der Trams und Busse möglichst reibungslos abläuft, braucht es eine Instanz, die das Ganze überwacht und koordiniert: die Leitstelle der Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ).
Die Leitstelle – das Herz der Verkehrsbetriebe
Disponenten verfolgen in der Leitzentrale den gesamten ÖV-Betrieb der Stadt Zürich sowie von 18 Agglomerationsgemeinden. Wer jetzt an tausende Überwachungskameras denkt, der irrt sich. Die Disponenten verfolgen den Bus- und Trambetrieb grafisch auf mehreren Bildschirmen.
In erster Linie sind die Disponenten die direkten Ansprechpartner der Tramchauffeure und Buschauffeurinnen. Passiert ein Zwischenfall können sich die Chauffeure und Chaffeurinnen direkt mit der Leitstelle via einen integrierten Bordcomputer in Verbindung setzen.
Zudem sendet jedes Tram und jeder Bus Positionssignale aus. So können die Disponenten genau sehen, wo sich welches Fahrzeug befindet und ob es im Zeitplan liege, sagt der Stv. Leiter der Leitstelle VBZ, Mario Schmid. Bei allzu grossen Abweichungen der Fahrzeiten versuchen die Disponenten mit Umleitungen, frühzeitigem Wenden oder Ersatzfahrzeugen den Fahrplan sofort wieder auszubessern. So ziehen sich die Zeitverschiebungen nicht weiter durch den Fahrplan.
1500 Funkgespräche pro Tag
Was alles hinter den Kulissen geschieht, damit die Fahrgäste sicher und pünktlich an ihr Ziel kommen, zeigen die Anzahl täglicher Funkgespräche. Bis zu 1500 solcher Funkgespräche finden pro Tag statt. So ist die Leitstelle auch fast durchgehend besetzt – von 4 Uhr morgens bis 2 Uhr nachts.
Die Disponenten liefern den Chauffeuren und Chauffeurinnen per Funk Lösungsvorschläge zu unterschiedlichsten Problemsituationen oder senden bei grösseren Störungen sogenannte Troubleshooter-Fahrzeuge aus.
Tram um Tram, Bus um Bus am Bahnhofsplatz
Einer der am dichtesten befahrenen Orte der Stadt Zürich ist der Bahnhofplatz. In der Stunde kreuzen sich dort rund 160 Busse und Trams. Solche Knotenpunkte seien besonders anfällig für Störungen, sagt der Stv. Leiter der Leitstelle VBZ, Mario Schmid. Die häufigsten Störungen seien Defekte am Fahrzeug, wie beispielsweise Türstörungen. Aber auch Kollisionen von Auto und Tram oder Fremdblockierungen der Geleise und Strassen sind keine Seltenheit.
Der restliche Verkehr sollte nicht durch eine Störung tangiert werden. Als schnelle Unterstützung, kann die VBZ-Leitstelle bei Bedarf innert Sekunden mit der Polizei sowie der Feuerwehr in Kontakt treten.
Die Stimme aus dem Lautsprecher
Sie stehen an einer Tramhaltestelle in Zürich und plötzlich hören Sie aus dem Nichts eine Stimme. «Information der Zürilinie: Störung am Hauptbahnhof Zürich. Die Linie 11 verkehrt nicht via Bahnhofquai, sondern via Central.» Solche Störungsmeldungen werden live und direkt von einem Disponenten der Leitstelle ausgerufen. So können die Fahrgäste digital über die Abfahrtstafeln, aber auch akustisch über mögliche Veränderungen im VBZ-Netz informiert werden.