Speeddisziplinen im Skirennsport sind gefährlich. Das zeigen die zahlreichen Unfälle in der letzten Saison. Prominentestes Opfer ist Aleksander Aamodt Kilde. Der Norweger stürzte im Januar bei der Abfahrt in Wengen schwer. Bis heute leidet der 32-Jährige unter den Folgen seiner Verletzungen. Bei seiner verhängnisvollen Fahrt trug er weder schnittfeste Unterwäsche noch einen Airbag. Hätte er beides getragen, stünde er vielleicht in der eben gestarteten Saison wieder am Start.
Airbag gehört fix zur Ausrüstung
Der Weltskiverband FIS hat das Tragen eines Airbags in der Abfahrt und beim Super-G zum Start der neuen Saison für obligatorisch erklärt. Für die einen Sportlerinnen nichts Neues. Einige tragen schon seit Jahren einen Airbag und sind froh darum, andere äusserten sich zu Beginn des Jahres im «Sportpanorama» von SRF noch skeptisch.
Schnittfeste Unterwäsche – Schutz vor scharfen Kanten
Nebst einer Schulterverletzung hat Kilde bei seinem Sturz in Wengen im Januar auch eine tiefe Schnittwunde in der Wade erlitten. Auch auf solchen Verletzungen liegt das Augenmerk der FIS. Ab der Saison 2025/2026 soll auch die schnittfeste Unterwäsche im Reglement für obligatorisch erklärt werden, sagt der Sportjournalist und Ski-Weltcup-Experte Peter Gerber.
Sicherheit gibt es nicht umsonst
Im Hintergrund ist die Sicherheit ein ständiges Thema. Es gebe beim Weltskiverband eine eigene Abteilung, die sich darum kümmert. Beteiligt seien auch ehemalige Fahrerinnen und Fahrer, weiss Gerber.
Auch die Ausrüster müssten schauen, wie der Sport sicherer gemacht werden kann. Getüftelt werde am Skiaufbau, den Bindungen, den Bindungsplatten und den Schuhen. Nicht jeder Sturz endet im Spitalbett und es gibt Athletinnen und Athleten, die haben auch einfach Glück, wie der Berner Sandro Zurbrügg. Beim Riesenslalom im März in Aspen, Colorado brach ihm an einer Torstange ein Ski entzwei.
Bevor der Weltverband ein Reglement erstellt, brauche es viel Vorarbeit, die finanziert werden muss, weiss Gerber. Labore und Feldversuche kosten. Wie viel Geld der Skiweltverband in die Sicherheit steckt, ist nicht bekannt.