Solo-Reisen hatten lange ein schlechtes Image. Doch in den vergangenen Jahren haben immer mehr Menschen das Alleine Reisen für sich entdeckt: Man ist offener für neue Begegnungen und kann seinem eigenen Rhythmus folgen.
Trotzdem kann es eine Herausforderung darstellen, auf sich alleine gestellt zu sein. Nicole Töpperwien, Geschäftsführerin von Soliswiss, gibt fünf Tipps, damit die Reise positiv in Erinnerung bleibt.
1. Die richtige Reise für sich wählen
In einem ersten Schritt gehe es darum, die richtige Art des Alleinreisens für sich selbst zu finden. Wie viel Abenteuer und Alleinsein soll es sein? Möchte man wirklich alleine unterwegs sein und sich jeden Tag neu entscheiden, was man macht? Oder schliesst man sich einer Gruppenreise an?
«Auf dem Jakobsweg oder im Yoga-Retreat ist man nicht ganz alleine unterwegs und wird andere Alleinreisende treffen», so Töpperwien. Dasselbe gilt bei einer organisierten Aktivität wie einem Tauchkurs oder einem geführten Trekking.
Als Zwischenweg sieht Töpperwien die Möglichkeit, zwar alleine zu verreisen, dann jedoch an einem Ort zu bleiben. «So lassen sich länger währende Kontakte schliessen.» Von zu Hause aus bereits erste Unterkünfte oder Aktivitäten zu buchen, kann der Reise Struktur geben.
Wer jedoch wirklich viel Zeit alleine verbringen möchte, für den mag das alles nichts sein. Sich ins ungeplante Abenteuer zu stürzen, kann – je nach Typ – genau das Richtige sein.
2. Reiseberichte und Versicherungen
Als soloreisende Person kann es hilfreich sein, sich besonders gut über das Reiseland zu informieren. Einen Reisebericht einer alleinreisenden Person lesen, hilft: «Ein solcher Bericht enthält vermutlich andere Schilderungen als einer von jemandem, der zu zweit oder in der Gruppe unterwegs war.»
Es lohnt sich, sich über eine Reiseversicherung Gedanken zu machen. «Wir empfehlen für alleinreisende Personen eine gute Rücktransportversicherung.»
3. Safety first – von der Unterkunft bis zum Kontakt
Die Sicherheit beim Reisen ist wichtig, gerade wenn man auf sich selbst gestellt ist.
Deshalb sollte man laut Töpperwien die gängigen Tipps als Solo -Reisende oder -Reisender besonders beachten: «Die Unterkunft sollte einen vertrauenswürdigen Eindruck machen und gut zugänglich gelegen sein.»
Auch sollte man sich im Vorfeld überlegen, wer im Notfall kontaktiert werden sollte und eine Notfallnummer auf sich tragen. «Oder man vereinbart mit einer Person, sie kontinuierlich zu informieren, wo man ist.» Denkbar sei, sich von einer Person tracken zu lassen.
Manche Destinationen sind als Frau alleine problemlos bereisbar. «Zum Beispiel reist man in Nepal als Frau alleine häufig besser als in Indien. In arabischen Ländern kann es besonders herausfordernd sein», so Töpperwien.
4. Offen sein und geniessen!
«Mit offenen Augen durch die Welt zu gehen, bereichert eine Reise enorm», ist Nicole Töpperwien überzeugt. Wer offen ist und den Kontakt zu Menschen nicht scheut, mache viele erfreuliche Begegnungen. «Hier heisst es, eine gute Balance zu wahren: Offen und freundlich sein – gleichzeitig die Grenzen des Gegenübers und sich selbst wahren.»
Über das Interesse an anderen Menschen und fremden Kulturen können Begegnungen zustande kommen, die in Erinnerung bleiben. «Wir lernen nicht nur fremde Kulturen und Menschen besser kennen – eine Solo-Reise ist eine gute Gelegenheit, sich selbst besser kennenzulernen», sagt Nicole Töpperwien.