Stefan Siegenthaler schnupperte bereits in den 90er-Jahren erstmals Radioluft in der damaligen Kindersendung «Looping» auf DRS 1. Als schampar nervöser Gast dieser Sendung stellte der Teenager damals fest: «Jawohl, das ist meine Welt. Ich will einmal Radiomoderator werden!»
Wie viele, die ins Radio wollen, muss aber erst einmal eine anständige Lehre her: Stefan Siegenthaler lernte Detailhandelsfachmann, arbeitete sich hoch bis zum Abteilungsleiter und verkaufte auf diesem Wege wohl so einige Tonnen Milchprodukte wie Joghurt, Butter oder Käse.
Vom Beruf zum Traumberuf
Den Traum vom Radio hat er aber nie aus den Augen verloren: 2006 bewarb er sich spontan bei sechs umliegenden Lokalradios – eines davon war der damalige Berner Sender «Radio BE1».
Als Praktikant rannte er fortan kreuz und quer durch die Stadt, von Pressekonferenzen zu Brandruinen, von Bauernhöfen bis ins Bundeshaus. Wobei die Geräuschkulisse von Bauernhof und Bundeshaus oft ziemlich ähnlich sei, meint Siegenthaler mit einem Schmunzeln.
Die Nachricht auf der Mailbox
Nach einigen Monaten beim Radio entpuppte sich Siegenthaler als Talent: Vom Praktikant wurde er zum Moderator befördert, kam von den Randzeiten ins Tagesprogramm und mit dem Wechsel von «Radio BE1» zum neuen Sender «Energy Bern». Dort bekam er sogar eine eigene tägliche Radiosendung.
Sein Talent blieb auch ausserhalb Berns nicht unentdeckt. Die Mailbox-Nachricht in sympathischem Basler Dialekt wird Stefan Siegenthaler nie vergessen: «Hallo, Herr Siigedaaler, do isch dr Christian Zeugin, Moderationsleiter vo DRS eins, mir möchte uns gärn emoll mit ihne unterhalte, lütte Sie uns doch emoll zrugg, wenn Sie Zyt hänn». Dies war quasi der Schlüssel, um wieder an den Ort zu gelangen, wo Siegenthaler in den frühen 90er Jahren mit dem Radiovirus infiziert wurde. Diese Nachricht war der Schlüssel zu Radio SRF 1.
Stefan Siegenthaler ist regelmässig im Morgen- und Tagesprogramm von SRF 1 zu hören und ist auch hinter den Kulissen tätig: Als Teamleiter und stellvertretender Moderationsleiter sammelt er viele neue Erfahrungen und bildet sich im Bereich Führung weiter. Trotz Radio-Karriere setzt sich der Aviatikfan weitere Ziele: «Ich will immer einen Reserve-Traum haben, auch wenn das eventuell seltsam klingt», sagt der Berner. Seiner sei es, als Pilot von Kleinflugzeugen durch die Karibik zu fliegen.