Ab wann sollte man seinem Kind Taschengeld geben? Diese Frage beschäftigt Eltern immer wieder. Vier Tipps von Maria Kressbach, SRF-Ratgeberexpertin für Konsum, Geld und Arbeit.
1. Das richtige Alter
«Das erste Taschengeld ergibt dann Sinn, sobald Kinder einfache Rechenaufgaben lösen können», sagt Konsumexpertin Maria Kressbach. Gemäss Budgetberatung Schweiz ist das ab etwa sechs Jahren. Das brauche es, damit Kinder Taschengeld auch richtig einteilen könnten.
Budgetberatung Schweiz rät zu einem Franken pro Woche als das erste Sackgeld. «Dann steigert man diesen Betrag jedes Jahr», empfiehlt die Konsumexpertin. Zum Beispiel jährlich um einen Franken in der Woche.
2. Einmal im Monat statt wöchentlich
Im Alter von zehn bis elf Jahren soll das Kind mehr Verantwortung übernehmen. «Eltern können versuchen, einen Schritt weiterzugehen und das Taschengeld mit mehr Bezug zur Realität auszuzahlen», so Kressbach. Anstatt jede Woche Sackgeld zu geben, gibt man dem Kind monatlich etwas. So muss das Kind lernen, wie man Geld einteilt.
Was man sich auch überlegen könne: Dass man das Geld nicht mehr bar in die Hand gibt, sondern auf ein Bankkonto überweist. So lernen Kinder gemäss der Konsumexpertin, mit der Bankkarte umzugehen.
3. Schrittweise mehr Verantwortung
Mit etwa zehn Jahren können sich Eltern überlegen, ein erweitertes Sackgeld zu bezahlen. Das Kind bekommt hier mehr Geld, muss aber dafür zum Beispiel Kleider selbst bezahlen.
Ab 12 Jahren empfiehlt Maria Kressbach den Jugendlohn. Beim Jugendlohn soll das Kind nicht nur den Spass selber zahlen, sondern auch einen Teil des Lebensunterhalts. Man erhöht das monatliche Taschengeld, dafür muss die Tochter oder der Sohn Dinge bezahlen, wie den Coiffeur-Termin, das Zugbillet oder das Handyabo. «Die Jugendlichen erhalten mehr Kompetenzen und Verantwortung für ihr eigenes Leben», sagt Kressbach. Sie seien so imstande, Prioritäten zu setzen und Anschaffungen gut zu überdenken.
Bei der Höhe des Jugendlohns kommt es darauf an, wie viel das Kind selbst bezahlen muss. Der Jugendlohn kann ab 150 Franken aufwärts beginnen, empfiehlt Kressbach. Wichtig sei, dass man die Abmachungen genau definiere.
4. Abmachungen aufschreiben
Ein Vertrag gibt eine gewisse Verbindlichkeit. Und nicht nur Kinder sollten sich an Regeln halten, auch die Eltern, ergänzt Kressbach. Zum Beispiel, dass sie das Geld regelmässig und pünktlich auszahlen, nicht, dass das Kind ständig nach dem Taschengeld bitten muss.
«Wichtig ist aber auch, dass die Eltern nicht in die Bresche springen, wenn das Kind übertrieben hat und zu viel ausgegeben hat», sagt die Konsumexpertin. Misserfolge gehörten dazu und Kinder könnten daraus lernen. Wichtig sei, dass Eltern und Kind über Misserfolge sprechen.