Einfach in der Pflege und gerüstet für den Klimawandel. Geranien mögen Trockenheit und Sonne. Die robusten Pflanzen gehören in der Schweiz nicht erst seit heute zu den beliebtesten und bekanntesten Balkonpflanzen.
Von den einen heiss geliebt und von anderen verschmäht – zu Unrecht. SRF-Gartenexpertin Silvia Meister liefert fünf Gründe, weshalb Geranien mehr sind, als ein altmodisches Balkongewächs, das seinen Ursprung in Südafrika hat und dort als Pelargonium bekannt ist.
1. Langweilig war einmal
Anders als früher würden Geranien heute nicht mehr nur als Solisten einer Art und in einer Farbe angepflanzt, sagt Silvia Meister. Heute seien Mischpflanzungen angesagt. Neuerdings würden Geranien häufig mit anderen Pflanzen und Farben kombiniert. Gerade bei Jungen seien Duftgeranien beliebt. «Ob in Balkonkistchen oder Töpfen, wenn man sie streichelt oder berührt, verströmen sie sofort einen intensiven Duft.» Einen Duft, der auch eine spezielle Note in die Küchen bringt.
2. Duftgeranien in der Küche
Es gibt Duftgeranien, deren Blätter riechen nach frisch geschnittenem Apfel, Rose, Muskat, Zitrone oder nach Minze. Sie eignen sich zum Aromatisieren von Essig, Fisch und zahlreichen anderen Gerichten. Silvia Meister kommt ins Schwärmen, wenn sie von den Möglichkeiten erzählt, die Geranien in der Küche bieten. Einer ihrer Favoriten ist die Geranie, die nach Minze duftet (Pelargonium graveolens). Ihre grossen, samtigen Blätter verwendet die Gartenfachfrau für einen Pelargonienkuchen.
Pelargonienkuchen
Vorwiegend würden in der Küche die Blätter der Duftgeranien verwendet. Die Blüten sind auch essbar und können als Dekoration einen Teller verschönern oder Salate bereichern.
3. Die heilende Wirkung von Geranien
Bereits die südafrikanischen Ureinwohner setzten bestimmte Geranienarten als Heilmittel ein. Insbesondere bei Atemwegserkrankungen. Heute werden die Wurzeln mancher Geranienarten in Erkältungsmitteln verwendet. Silvia Meister nennt zwei Arten, denen eine heilende Wirkung zugeschrieben wird. Pelargonium sidoides soll die Symptome bei Erkältungen lindern. Pelargonium pulverulentum kann bei Durchfall helfen.
Eine besondere Geranien-Sorte ist das Bourbon-Geranium, das für das ätherische Öl geschätzt wird. Das Öl dieser Geranie hat einen komplexen, grün-floralen Duft mit zarten rosigen Untertönen und wird häufig in der in Hautpflegeprodukten verwendet. Um einen Liter ätherisches Öl zu gewinnen, werden bis zu 400 kg der Blätter, Blüten und Stiele der Pflanze destilliert.
4. Geranien im Flacon
Die Rosen-Geranie hat auch den Ruf der Parfümpflanze, sagt Silvia Meister. Sie werde grossflächig in Marokko und Frankreich angebaut. Ihr Duft steckt in Hygieneartikeln, Waschmitteln und Seifen. Der Modeschöpfer Yves Saint Laurent habe nebst seinen Modekreationen auch ein Blütenparfüm herstellen lassen, das ebenfalls Geranienduft beinhaltete.
5. Die Schöne von Grenchen
Wer im Song «Venus vo Bümpliz» von Patent Ochsner gemeint ist, ist ein Geheimnis, das Büne Huber nicht lüften will. Bei der «Schönen von Grenchen» weiss man es. Es ist eine Geranium-Sorte, eine von tausenden, wie Silvia Meister sagt. Es gibt Geranien, die nach Bergen benannt sind. Etwa die Säntis, Rigi und Maloja. Wer neue Sorten züchtet, darf kreativ sein. So ist es nicht ungewöhnlich, dass eine andere Sorte Stadt Bern heisst. Ursprünglich war sie rot, sagt Silvia Meister und weil sie so beliebt war, gibt es sie nun auch in den Farben weiss, lila und rosa.