Der Weihnachtsmarkt braucht Strom. Die Weihnachtsbeleuchtung braucht Strom. Das Lichtfestival ebenfalls. Deshalb beraten Gemeinderäte zusammen mit Veranstaltern zur Zeit Energiekonzepte und erlauben hier oder verbieten dort Winterzauber-Anlässe. Oder suchen einen Kompromiss.
Jedes Kilowatt zählt
Warum soll man zuhause bei 19 Grad in der Wohnung sitzen, wenn draussen Bäume illuminiert, Gebäude von Lichtkünstlern bespielt und ganze Strassenzüge im Weihnachtsglanz erhellt werden? Das sei unklug, sagt Kurt Egger. Denn «jedes Kilowatt, das wir jetzt sparen, haben wir im Februar, März wenn es eng wird, zur Verfügung». Der Nationalrat der Grünen aus dem Thurgau ist für konsequentes Handeln. Bloss nicht in eine Stromkontingentierung im Spätwinter rasseln, ist sein Antrieb. «Weihnachtsbeleuchtungen und Lichtfestivals sind schön. Aber in der jetzigen Situation verzichtbar», sagt Kurt Egger.
Freude und Umsatz
Ganz anders sieht es Reto Nause, Gemeinderat der Stadt Bern und Direktor für Sicherheit, Umwelt und Energie. Man hätte mit allen Veranstaltern in der Adventszeit freiwillige Energiesparmassnahmen definiert. «Hier wird Verantwortung übernommen, ohne dass man gleich alles absagen müsste.» Zudem brächten Weihnachtsmärkte, stimmige Weihnachtsbeleuchtung und das Lichtspektakel «Rendez-vous Bundesplatz» Freude in die Stadt. Und dem Gewerbe Umsatz. «Beides wichtige Punkte nach zwei Corona-Jahren», sagt Reto Nause.
Gäste im Forum waren
- Kurt Egger, Nationalrat Grüne TG
- Reto Nause, Mitte, Gemeinderat, Direktor für Sicherheit, Umwelt und Energie Stadt Bern