Sie sind Gast in der Alten Sust, im ehemaligen Zollhaus von 1834. Auf dem Weg ins höchstgelegene Museum der Schweiz auf 2’100 Metern über Meer erfahren wir vom Historiker und Archäologen Cornel Doswald, Spezialist für historische Verkehrswege, Spannendes und Unerwartetes zum Nord-Süd-Alpenübergang.
Der Gotthardpass ist einer der symbolträchtigsten Alpenübergänge der Schweiz. Das neugestaltete Nationale St.Gotthard-Museum widmet sich seiner Geschichte von der Erschliessung um 1200 bis in die Gegenwart. Jedes Jahrhundert hat seine Spuren hinterlassen. Der Wunsch des Menschen, das Hindernis Berg abzubauen, um so die Reisezeit zu verkürzen, ist im Museum allgegenwärtig.
Die Geschichte des Gotthards ist geprägt von Gegensätzen. Der Pass trennt und verbindet Kulturräume, er steht für die militärische Kontrolle, aber auch für eine offene und vernetzte Schweiz, für Höchstleistungen der Ingenieurskunst und für die Gewalt der Natur. Das mächtige und stilvoll renovierte Gebäude zeigt in lebendiger und sehr abwechslungsreicher Form die Geschichte des Passes und die Entwicklung des Transitverkehrs in seiner historischen, kulturellen, politischen und volkskundlichen Bedeutung.
Der Buchautor, Historiker und Archäologe Cornel Doswald kennt den Gotthard. Schwerpunkte seiner Exkursion hinauf auf die Gotthard-Passhöhe bilden die Schlüsselstellen dieser Natur- und Kulturlandschaft. Die Schöllenenschlucht an der Nordrampe des Gotthardwegs bietet mit ihren hoch aufragenden Felswänden ein besonderes Landschaftserlebnis. Die imposante Brückenlandschaft der «Teufelsbrücke» mit der Strassenbrücke von 1955/56, dem Lehnenviadukt der Schöllenenbahn von 1913 bis 1917, der Reussbrücke, der Passstrasse von 1830 und der Ruine der Saumwegbrücke von 1595, des «stiebenden Stegs», bezeugt ihre verkehrsgeschichtliche Bedeutung.
Das Dorf Hospenthal im Zentrum des Urserentals war als letztes Dorf vor der Überquerung des Passes mit dem Verkehr über den Gotthardpass seit seinen Anfängen verbunden. Mittelalterlicher Burgturm, barocke Kirche, Gasthöfe und zahlreiche Verkehrsbauten prägen sein Erscheinungsbild. Und die weite, nach Norden und Süden offene Landschaft der Passhöhe bildet den grössten denkbaren Kontrast zur Enge der Schöllenen. Aus dem frühmittelalterlichen Hospiz hat sich eine komplexe Verkehrssiedlung mit mehreren Gasthöfen, Stallungen und einer mächtigen Sust entwickelt, die bis zur Eröffnung des Gotthardtunnels 1882 ganzjährig den Reisenden und Fuhrleuten diente. Unübersehbar sind auch die benachbarten Festungsbauten des 19. und 20. Jahrhunderts.
Konzipiert und begleitet wird der Streifzug von Susann Bosshard-Kälin vom Schweizer Museumspass sowie von Cornel Doswald, Historiker und Archäologe, Fachexperte für historische Verkehrswege.
Programm
- Individuelle An- und Rückreise nach Göschenen.
- 10.52 Uhr: Treffpunkt hinter dem Bahnhof Göschenen (Ankunft IR 26 Richtung Locarno 10.50 Uhr), Fahrt mit ExtrabusAuto AG Uri hinauf auf den Gotthardpass. Unterwegs geführte Exkursion und kurze Rundgänge Schöllenen und Teufelsbrücke, Hospental sowie Gotthard-Passhöhe mit Erläuterungen von und mit Cornel Doswald, Fachexperte für historische Verkehrswege.
- 13.00 Uhr: Mittagessen in der Alten Sust.
- 14.15 Uhr: Spezialführung im neuen Nationalen St. Gotthard-Museum.
- 15.45 Uhr: Rückfahrt im ExtrabusAuto AG Uri nach Göschenen.
- 17.00 Uhr: Eintreffen am Bahnhof Göschenen.
- Ende der Veranstaltung und individuelle Rückreise (Abfahrt IR 26 Richtung Arth-Goldau 17.09 Uhr).
- Wenn Sie es sich einrichten können, bietet sich auch eine Übernachtung auf dem Gotthard an. Sie hätten somit die Gelegenheit, die reichhaltige Ausstellung länger zu besuchen und den Gotthard-Pass in weiteren Facetten zu erleben. Hier können Sie eine entsprechende Reservation vornehmen.